China droht: USA "müssen Schuldensucht heilen"
Hoch nervös und völlig aufgebracht reagiert China - nicht erst seit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit - auf die Schuldenpolitik der USA. Und auf den Politstreit der vergangenen Wochen. Denn als größter Gläubiger der Amerikaner habe Peking "jedes Recht", eine Lösung des Problems zu verlangen.
Washington könne nicht mehr länger über neue Schulden aus dem selbst verursachten "Schlamassel" herauskommen, verbreitete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag den Zorn der KP-Riege. Die will, dass ihr Vermögen von mehr als einer Billion Dollar, für die China US-Anleihen gebunkert hat, seinen Wert behält. Insgesamt hält China ausländische Anleihen im Wert von mehr als drei Billionen Dollar. Die Tendenz geht auch in Richtung Euro.
Weitere Kürzungen
Die USA müssten ihre "Schuldensucht heilen", indem sie die Militär- und Sozialausgaben kürzten, hieß es weiter. Die chinesische Ratingagentur Dagong hat die US-Bonität schon vor Monaten erstmals herabgestuft - im Westen zeigte das damals kaum Wirkung. Am Samstag folgte Dagong dem Schritt von S&P und stufte die US-Bonität von "A+" auf "A" zurück.
China kämpft mit einer hohen Inflation, eine seit Jahren sich aufbauende Immobilienblase droht zu platzen. Die Preise für dringend benötigte Rohstoffe steigen. Das alles schürt auch große innenpolitische Sorgen. Ist doch eines der wichtigsten Ziele Pekings, dass der Wohlstand für die breiten Massen weiter steigt. Sonst drohen soziale Spannungen zu eskalieren.
"Wir bieten billige Arbeitskräfte und beuten unsere Umwelt aus, um US-Anleihen zu kaufen. Wir unterstützen es, dass die USA zu viel ausgeben und dass ihre Banken bei uns noch mehr Geld verdienen", zitierte die Tagesschau kürzlich einen chinesischen Blogger, der die Stimmung vieler in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt widerspiegelt.
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