Chemie-KV: Löhne und Gehälter steigen um 6,33 Prozent
Am Montag startete die bereits siebente Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der chemischen Industrie.
Um Druck auf die Verhandlungen zu machen, fanden noch ein- bis zweistündige Warnstreiks in rund 50 Betrieben der Chemischen Industrie und Pharmaindustrie statt. Davon betroffen waren unter anderem Boehringer Ingelheim, Borealis, Lenzing, Novartis, Sandoz, Semperit und Takeda.
Löhne und Gehälter steigen um 6,33 Prozent
In den Abendstunden gab es schließlich die Einigung: Die Löhne und Gehälter in der Chemieindustrie steigen um 6,33 Prozent, maximal jedoch um 316,50 Euro - darauf haben sich die Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter festgelegt. Die Ist- und die Mindestlöhne werden im gleichen Ausmaß angehoben.
Die Lehrlingseinkommen steigen ebenfalls um 6,33 Prozent. Der neue Kollektivvertrag gilt ab 1. Mai 2024 mit einer Laufzeit von 12 Monaten.
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA hatten auf ein Lohn- und Gehaltsplus für die rund 50.000 Chemieindustrie-Beschäftigten in Höhe der rollierenden Inflation von 6,33 Prozent und für Gutverdiener auf eine gedeckelte Zahlung bestanden - darauf hat man sich nun geeinigt.
"Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheiten war die Suche nach einer gemeinsamen Lösung heuer besonders herausfordernd", sagte Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Berthold Stöger laut Mitteilung. Umso wichtiger ist es, dass wir uns nach intensiven und konstruktiven Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern einigen konnten. Jetzt haben wir einen Kollektivvertragsabschluss, der mit einer durchschnittlichen Auswirkung von 5,54 Prozent für die Unternehmen der Branche wirtschaftlich gerade noch tragbar ist und durch die soziale Staffelung für die Beschäftigten eine weiterhin faire Entlohnung bedeutet."
6,5 Prozent in der Glasindustrie
Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) beschäftigen knapp 50.000 Menschen.
Bereits im Vorfeld abschlossen waren die KV-Verhandlungen in der heimischen Glasindustrie. Dort einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter um 6,5 Prozent.
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