Burn-Out führte Kärntner Robotertechniker in die Pleite

Roboter simulieren am Montag (19.04.2004) auf der Hannover Messe Industrie in der niedersächsischen Landeshauptstadt an einer VW T5-Karosserie verschiedene Schweißarbeitsgänge. Die weltgrößte Industrieschau soll wichtige Impulse für den erhofften Konjunkturaufschwung in Deutschland geben. Bis kommenden Samstag zeigen rund 5.000 Aussteller Produkte und Lösungen rund um die Fertigungs- und Prozessindustrie. Die Zahl der Aussteller ist wegen der schwachen Konjunktur und der Auslagerung von Einzelmessen gesunken. Foto: Kay Nietfeld dpa/lni
Laut Creditreform lösen sich bei der Helmich Technolgie GmbH 20 Jobs in Luft auf.

Die Insolvenzanträge der Kärntner Helmich Technologie GmbH und ihrer Mutter Beta Beteiligungs GmbH mit Sitz in Obervellach bei Hermagor sind laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform eher außergewöhnlich – zumindest die darin geschilderten Insolvenzursachen.

Denn das Robotertechnik-Unternehmen Helmich, das die Volkswagen AG und ABB Robotics zu seinen Kunden zählt, hat erst im Jänner 2012 einen neuen Gesellschafter und Geschäftsführer, Norbert S.

Doch mit diesem Wechsel soll es laut Insolvenzantrag bergab gegangen sein. „Der Voreigentümer ist nach wie vor mit anderen ähnlichen Unternehmen in Deutschland (im Bereich Automatisierungstechnik) tätig und pflegt sehr enge Kontakte zu den Großkunden“, heißt es im Insolvenzantrag. Daher konnte der neue Firmenchef das alte Geschäftsmodell nicht erfolgreich fortführen. Dazu kamen diverse technische Probleme bei Aufträgen. Die schlechte wirtschaftliche Lage führte dann beim Geschäftsführer und Neo-Eigentümer zu einer „psychischen Belastung, der er nicht Stand halten konnte“, heißt es im Antrag weiter. Laut den Ärzten leidet der Firmenchef an einem Burn-Out-Syndrom. Er ist seit mehr als sechs Wochen im Krankenstand. „Er war teilweise nicht mehr fähig erforderliche Unterschriften (für die Insolvenzunterlagen) zu leisten“, wird im Insolvenzantrag angeführt. Die 20 Mitarbeiter wurden bisher auch nicht gekündigt. Dabei wird der Betrieb nicht fortgeführt, sondern soll liquidiert werden.

Die Schulden von Helmich Technologie GmbH und Beta Beteiligungs GmbH betragen insgesamt 4,19 Millionen Euro. Hauptgläubiger ist die Hypo Alpe Adria Bank mit rund 1,7 Millionen Euro.

Heftiges Dementi der Ex-Eigentümer
Susanne Helmich, die frühere Eigentümerin der Helmich Technologie GmbH, bestreitet die Darstellung des Niedergangs durch ihre Nachfolger vehement. Ihr Mann habe bloß eine Konstruktionsfirma in Deutschland. Den Absturz des Unternehmens schreibt sie der neuen Führung zu.
"Wir wären sogar bereit gewesen, das Unternehmen nochmals zu retten", sagt Helmich zum KURIER. Man habe noch am Montag mit der Hypo gesprochen, aber leider ohne Erfolg. Vom ursprünglichen Kaufpreis schuldet ihr die Beta Beteiligungs GmbH nach wie vor 1,93 Millionen Euro.

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