Burger: Was Amerikaner glücklich macht
Besuch in einem Burger-Tempel der Kette Five Guys in New York: „Open“ blinkt es auf einem roten Schild im Schaufenster. Rot-weiß karierte Fliesen versprühen einen Hauch Retro. An den Wänden weisen gar nicht so dezente, vergrößerte Kopien von Zeitungsausschnitten darauf hin, dass die Burgerkette in den letzten Jahren immer wieder diverse Auszeichnungen für die beste Burgerkette bekommen hat. Auffallend sind die Kartoffelsäcke auf der Seite. Sie sind nicht nur Dekoration, sondern Kartoffeln, die einfach noch nicht in der Küche zu Pommes Frites verarbeitet worden sind.
Keine 08/15-Pommes
Während anderswo gefrorene und vorgeschnittene Pommes frittiert werden, wird hier alles frisch gewaschen und geschnitten. Ein Schild sagt, wo die Kartoffeln heute herkommen: Nämlich von Colby Crapo's Farm aus Idaho. Einem bekannten ehemaligen Snowmobile-Rennfahrer und Farmer.
Und noch etwas ist hier anders: Die Pommes werden in reinem Erdnuss-Öl herausgebraten. Also nichts für Allergiker. Für Gäste wie Jackie und Amanda aber kein Problem. Sie schwärmen von der Größe der Portionen. „Wenn du eine Portion Pommes bestellst, geben sie dir noch zwei oder drei Schöpfer oben drauf gratis dazu. Das ist echt cool. Vor allem weil wir absolute Pommes-Fans sind.“
Burger am Graben
Pommes- und Burger-Fans dürfte das Herz auch in Österreich bald höherschlagen. Denn Five Guys wird bald nach Wien kommen. Gerüchte gab es immer wieder. Zuletzt im Jahr 2018. Daraus geworden ist aber nie etwas. Das ist jetzt scheinbar anders. Denn die Fenster der Filiale am Graben 30 sind bereits mit dem Marken-Branding beklebt, auch eine österreichische Website ist nun online wie der KURIER schon im August berichtete. Die Eröffnung der Filiale am Graben scheint jedenfalls für heuer trotz Krise sicher. Auch in der Millennium City soll in weiterer Folge ein Standort eröffnet werden.
Five-Guys-Burger sind in Amerika Kult, auch in Europa hat sich längst eine Fan-Gemeinde gebildet. Die Burger gelten als schmackhaft, nicht zu teuer und nicht zu billig produziert.
Chad Murrell, einer der fünf Söhne des Gründers (die Kette Five Guys ist nach der Anzahl der Söhne benannt, Anm.) erklärte einmal, dass man Erdnussöl verwenden würde, weil das gesünder ist. Und es gebe auch keine Transfette oder Konservierungsstoffe. Transfette können das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.
Variationen
Was die Herzen der Burger-Fans im Land der Burger höherschlagen lässt, sind jedoch die schier unzähligen Kombinationsmöglichkeiten der Burger. Die Karte ist dafür eher schlicht, so wie das ganze Lokal gehalten.
Prinzipiell kann man aus Hamburger, Cheeseburger, Bacon Burger und Bacon Cheeseburger wählen. Laut eigenen Angaben können die Kunden aber ihren Burger auf 250.000 verschiedene Arten bestellen. Man kann bei jeder Burgerbestellung aus 15 Garnierungen wählen – von gegrillten Schwammerl über gegrillte Zwiebel bis zu Jalapeno Peppers, oder normalem Salat, sowie Mayo, Ketchup, Senf oder anderen Soßen. Alles gratis – und das ist es offenbar, was die Amerikaner glücklich macht.
Neben Burgern und Pommes bietet Five Guys in den USA Hot Dogs und Sandwiches (auch Veggies)an. Und in manchen Läden gibt es Milkshakes auf Vanillebasis, mit oder ohne Schlag. Dazu kann man zehn verschiedene Zutaten mixen lassen.
Unter dem Strich kostet die Frische der Produkte auch mehr. Während McDonald's für kleine bis große Pommes-Portionen weniger als zwei Dollar verlangt, kostet eine kleine Packung bei Five Guys 3,65 Dollar, eine große 6,29 Dollar. Aber das nehmen die Kunden offenbar in Kauf, vor allem, wenn sie ein Gratis-Sackerl Erdnüsse dazu bekommen.
Familiengeschichte
Die Familie Murrell hat die Burgerkette 1986 in Arlington, Virginia gegründet. Seither hat die Kette mehr als 1.600 Burger-Läden weltweit aufgesperrt.
Ein Spruch auf der Website von der Mutter des Firmengründers sagt: Wenn du gut Haare schneiden kannst, einen guten Drink an einer Bar oder einen guten Hamburger servieren kannst, kannst du immer Geld in den USA machen. Ob das auch in Österreich so sein wird, müssen die Five Guys erst einmal beweisen.
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