Hohe Nachfrage nach neuen Bundesschätzen der Republik Österreich

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Sparer können jetzt wieder direkt beim Staat Österreich Geld anlegen. Bei den Bundesschätzen handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere.

Privatanleger haben seit rund zwei Wochen wieder die Möglichkeit, direkt beim Staat Anleihen zu kaufen. Der "Bundesschatz", das Geldanlageprodukt des Bundes, wurde nach mehrjähriger Pause wieder aufgelegt. Bereits ab 100 Euro sind Sparer dabei, Spesen oder Kontoführungsgebühren werden keine verrechnet. Die Zinsen rangieren derzeit - je nach Laufzeit - zwischen 2,50 und 3,50 Prozent.

Der Erfolg ist augenscheinlich. Schon mehr als 20.000 Privatanlegerinnen und Privatanleger haben ein Konto eröffnet und mehr als 250 Millionen Euro eingezahlt. Bundesschätze können ausschließlich online unter www.bundesschatz.at gezeichnet werden. Allerdings benötigt man dafür eine Registrierung bei ID Austria mit Vollfunktion. „Beim alten Produkt bundesschatz.at hat der Anmeldeprozess im Schnitt noch 6-8 Tage gedauert, da Dokumente physisch vorgelegt werden mussten", sagt Markus Stix, Chef der Bundesfinanzierungsagentur (Öbfa), die die Bundesschätze herausgibt. Trotzdem schließt er die Möglichkeit, alternative Methoden für Kontoeröffnung und Kontoverwaltung künftig einzuführen, nicht aus. 

Im Durchschnitt sind die Bundesschatz-User rund 49 Jahre alt, auch ältere Personen sind dabei gut vertreten: „Fast 15 Prozent aller Konten sind von Personen über 65 Jahren angelegt worden“, sagt Stix. 

Mehr als ein Viertel des bisher eingesammelten Volumens entfällt demnach auf Grüne Bundesschätze. Diese werden in den Laufzeiten 6 Monate (3,25 Prozent per annum) und 4 Jahre (2,75 Prozent per annum) angeboten und eignen sich laut Stix für alle, die ihr Geld besonders nachhaltig veranlagen möchten. Denn die eingezahlten Beträge seien zweckgewidmet und würden ausschließlich der Finanzierung von grünen Ausgaben und Investitionen des Staates dienen. 

Zu beachten ist: Von den Zinsen ist noch Kapitalertragssteuer (KESt.) in Höhe von 27,5 Prozent abzuziehen. Denn es handelt sich um ein Wertpapier und um kein Sparprodukt. Diese werden mit 25 Prozent besteuert. Und die Zinsen bei den Laufzeiten mit 1 bzw. 6 Monaten sind auf ein Jahr hochgerechnet. So ergibt sich eine tatsächliche Verzinsung für 6 Monate von 1,63 Prozent und für einen Monat von 0,29 Prozent. Das heißt für 100 Euro erhält man nach einem Monat nur 29 Cent vor Abzug der KESt. und Inflation. Allerdings kann auf bundesschatz.at nach Ablauf der jeweiligen Frist die Veranlagung jederzeit zu den dann aktuell gültigen Konditionen verlängert werden. 

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