Britische Supermärkte rationieren frisches Gemüse

Britische Supermärkte rationieren frisches Gemüse
Der britische Handelsverband geht davon aus, dass die Probleme noch einige Wochen andauern könnten.

Die Lage ist angespannt in den Supermärkten der britischen Supermarktregale. Schlechtes Wetter, Ernteausfälle und -unterbrechungen in Südeuropa und Nordafrika schränken die Lieferungen in das Vereinigte Königreich ein. Besonders knapp sind Tomaten. 

Tomaten, Gurken, Salat und Paprika

Asda, Großbritanniens drittgrößter Lebensmittelhändler, limitiert den Verkauf von Tomaten, Paprika, Gurken, Kopfsalat, Salattüten, Brokkoli, Blumenkohl und Himbeeren vorübergehend auf drei Packungen. "Wie auch andere Supermärkte haben wir Probleme bei der Beschaffung einiger Produkte, die in Südspanien und Nordafrika angebaut werden", so ein Asda-Sprecher. Der Konkurrent Morrisons kündigte an, dass er ab Mittwoch eine Obergrenze von zwei Stück pro Kunde für Tomaten, Gurken, Salat und Paprika einführen werde.

Auch der Discounter Aldi meldete am Mittwoch ebenfalls Beschränkungen für Verbraucher. Tesco, Sainsbury's, Waitrose und Co-op planen derzeit keine Beschränkungen.

Nach Angaben des British Retail Consortium (BRC) importiert Großbritannien von Dezember bis März rund 95 Prozent seiner Tomaten und rund 90 Prozent seines Salats. Großbritannien ist besonders von Spanien und zunehmend auch von Marokko abhängig, das Anfang des Monats die Ausfuhr von Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln untersagte, um die Inlandspreise zu stabilisieren. 

Energiepreise bremsen eigene Erzeugung

Die britischen Erzeuger erklärten, dass auch die Lieferungen von britischen Bauernhöfen betroffen sein werden, da viele ihre Anpflanzungen wegen der steigenden Kosten für die Beheizung von Gewächshäusern für den Salatanbau reduziert haben. 

"Die inländische Produktion von Salat, einschließlich Gurken und Tomaten, ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1985 gefallen", sagte die Präsidentin der National Farmers' Union (NFU), Minette Batters. Batters fügte hinzu, dass energieintensive Erzeuger Hilfe bei ihren Rechnungen benötigten: "Wir können etwas dagegen tun, aber die Regierung muss handeln, um die Inflation in der Primärproduktion zu senken."

Brexit, Pandemie und hohe Kosten

Noch immer haben britischen Importeure mit der Brexit-Bürokratie zu kämpfen - das führt zu weiteren Verzögerungen an den Grenzen. Batters sagte, dass der Brexit und die Pandemie zwar die Kosten für die heimische Lebensmittelproduktion erhöht hätten, die großen Herausforderungen für die britischen Salaterzeuger aber die Energiekosten und die niedrigeren Erträge für ihre Produkte seien.

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