Britische Milliarden sollen IWF-Topf füllen

Britische Milliarden sollen IWF-Topf füllen
Der IWF soll mehr finanzielle Schlagkraft im Kampf gegen die Schuldenkrise erhalten. Großbritannien soll 30,9 Mrd. Euro beisteuern.

Eines der Ziele, die auf dem EU-Gipfel Anfang Dezember gesteckt wurden, war für die Bekämpfung der Schuldenkrise den Internationalen Währungsfonds (IWF) mit 200 Milliarden Euro auszustatten. Die Finanzminister der Eurozone wollen einem Zeitungsbericht zufolge nun Großbritannien bitten, einen erheblichen Beitrag zu einem neuen Euro-Rettungspaket zu leisten. 30,9 Mrd. Euro soll das Land beisteuern, berichtete die britische Zeitung Daily Telegraph am Montag. Die Euro-Finanzminister wollen am Montag Nachmittag in einer Telefonkonferenz über den Kampf gegen die Schuldenkrise beraten.

Die Chancen, dass sich Großbritannien mit einer derart hohen Summe beteiligt, können als gering angesehen werden. Der britische Premierminister David Cameron hatte wiederholt gesagt, sein Land wolle nicht direkt in den Rettungsfonds einzahlen. Cameron hatte es beim EU-Gipfel als einziger Regierungschef abgelehnt, die EU-Verträge für eine Rettung des Euro zu ändern. Wenn Großbritannien der Bitte nachkäme, wäre das Land der zweitgrößte Geber des 200-Milliarden-Pakets nach Deutschland und würde gleichauf mit Frankreich liegen.

Nach der auf dem Gipfel getroffenen Vereinbarung sollen die Euroländer etwa drei Viertel der geplanten 200 Milliarden Euro tragen, der Rest soll aus anderen EU-Staaten kommen. Der euroskeptische Flügel von Camerons konservativer Tory-Partei lehnt Zahlungen Großbritanniens für eine Rettung der Gemeinschaftswährung grundsätzlich ab. Ein Sprecher des Premiers sagte am Freitag, die britische Regierung habe beim EU-Gipfel sehr deutlich gesagt, dass sie "keinen Beitrag zu den 200 Milliarden Euro" leisten werde.

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