Brillen: Immer mehr Kinder sind kurzsichtig
Die Zeiten der kantigen Krankenkassen-Brillen mit den klobigen Gläsern sind längst vorbei. Heute legen Brillenträger beim Kauf von neuen Sehhilfen nicht nur Wert auf federleichte Hightech-Gläser und bruchsichere Titan-Fassungen, sondern auch auf ein modisches Design.
Das Match um die Kunden dominieren weiterhin die großen Ketten: Platzhirsch unter den Optikern ist Hartlauer mit 161 Filialen, gefolgt von Pearle (111 Standorten) und Fielmann mit 35 Geschäften. Die drei Unternehmen haben zusammen einen Marktanteil von 55 Prozent. Vor allem Hartlauer konnte seinen Anteil im vergangenen Jahr um drei Prozentpunkte auf 21 Prozent steigern (siehe Grafik).
Höhere Markt-Anteile
Rund 1200 Optiker-Geschäfte und 988.200 Brillenträger gibt es in Österreich. Auch für die Fachoptiker war 2015 ein gutes Jahr. Sie konnten 365.600 Brillen verkaufen und um drei Prozentpunkte zulegen. Ihr Marktanteil beträgt mittlerweile 37 Prozent. Der Rest des Kuchens entfällt auf sogenannte Fertigbrillen oder Lesehilfen, die bei Diskontern wie Hofer, in Supermärkten wie Billa, in Zeitschriftenshops und im Buchhandel (Thalia) erhältlich sind.
Laut Koller gleichen sich die Preise der Fachoptiker und der großen Ketten immer mehr an. Die größte Einkaufs- und Marketinggenossenschaft sind die "Augen-auf"-Fachoptiker mit 135 Standorten, gefolgt von den First-Optikern mit 82 Filialen und der United Optics-Gruppe mit 70 Geschäften.
Mehr Brillen für Kinder
Unterm Strich verkaufte die gesamte Branche im Vorjahr rund 1,41 Millionen Brillen und setzte damit 290,5 Millionen Euro um; davon entfielen 152 Millionen Euro auf die Fachoptiker und 130 Millionen auf die großen Ketten Hartlauer, Pearle und Fielmann. Rund 8,5 Millionen wurden mit Fertigbrillen erwirtschaftet.
"Jeder Österreicher kauft im Schnitt alle 3,2 Jahre eine neue Brille", erklärt Optik-Experte Erwin Stella von der WKO. "Es gibt aber bei den Kindern eine deutliche Zunahme der Kurzsichtigkeit, weil sie ständig mit ihren Smartphones, mit Computerspielen oder Hausaufgaben beschäftigt sind." Nachsatz: "Die Kinder sind zu wenig im Freien, dadurch ist der Blickwechsel in die Ferne zu gering." Das gilt aber auch für jene Erwachsene, die stundenlang am Computer arbeiten oder permanent ihre Smartphones benutzen.
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