Brenner Basistunnel: Die Krux mit den Tübbingen
Bergbau. Die massiven Differenzen zwischen der Brenner Basistunnel (BBT) SE und einer Arbeitsgemeinschaft um den österreichischen Baukonzern Porr schlagen hohe Wellen. „Die drohenden Verzögerungen beim Baufortschritt des BBT von mehreren Jahren sind für uns inakzeptabel“, teilen der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und sein Südtiroler Kollege Arno Kompatscher in einer Aussendung mit. „Jede Verzögerung geschieht auf dem Rücken der transitgeplagten Tiroler und Südtiroler Bevölkerung. Sowohl der Auftragnehmer als auch die BBT SE müssen daher eine Lösung finden, damit der Bau so schnell und effizient wie möglich finalisiert werden kann.“
Wie berichtet, tagte gestern, Donnerstag, der BBT-Aufsichtsrat. In der Sitzung soll der BBT-Vorstand dem Gremium eine Vertragsauflösung für das Baulos H51 Pfons-Brenner, das Herzstück des Brenner Basistunnels, vorgeschlagen haben. Begründung: technische Differenzen mit der Arge um die Porr AG.
Im Kern geht es um die Stärke der Tübbinge, also der Außenringe des Tunnelschachts. Laut Planung sind 40 cm starke Tübbinge vorgesehen, die aber für die vorgegebene Traglast laut Porr zu dünn sind. Die Tübbinge müssen nicht nur die Gebirgslast tragen, sondern an ihnen stützen sich auch die mächtigen Tunnelbohrmaschinen ab. Fakt ist auch: Ein dickerer Tübbing würde die Baukosten (966 Millionen Euro) um gut zehn Prozent verteuern.
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