Breitspurbahn: Viele offene Fragen bei Verlängerung Wien–Kosice

Norbert Hofer.
Österreichische und russische Bahn haben Zusatzabkommen unterzeichnet, Genehmigungsprozess eingeleitet, Finanzfragen offen.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die Russischen Eisenbahnen (RZD) wollen im Güter- und Personenverkehr enger kooperieren. Ziel einer gestern in Wien unterzeichneten Kooperationsvereinbarung ist die Verlängerung der russischen Breitspurbahn nach Wien. Dafür ist eine neue 400 Kilometer lange Strecke von Kosice in der Ostslowakei in den Wiener Raum nötig. Das Endterminal soll östlich von Wien errichtet werden, derzeit gilt Parndorf als einer der möglichen Endstationen.

Breitspurbahn: Viele offene Fragen bei Verlängerung Wien–Kosice
ABD0141_20180221 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.), Maxim Sokolow (russischerVerkehrsminister), Norbert Hofer (österr. Verkehrsminister) anl. der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zw. den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und den Russischen Eisenbahnen (RZB) am Mittwoch, 21. Februar 2018, in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ

Verkehrsminister Norbert Hofer sprach bei der Unterzeichnung der Vereinbarung von einem "historischen Moment". Österreich spiele bei der geplanten Verbindung der in Aufbau befindlichen neuen chinesischen Seidenstraße und des europäischen Bahnnetzes eine wichtige Rolle. Der russische Transportminister Maxim Sokolov meinte bei dem Treffen in Wien, dass die hohen Wachstumsraten der Russischen Eisenbahnen beim Güter- und Personenverkehr das Projekt wirtschaftlich begründbar machen würden.

Zeitplan und Kosten offen

Ob und wann es umgesetzt werden soll, ist allerdings noch völlig offen. Wie hoch die Investitionen sind, konnte Hofer nicht sagen. Auch wollte er sich nicht auf einen möglichen Endterminal festlegen. Wann das in Österreich gestartete Genehmigungsverfahren abgeschlossen und wann der möglicher Baubeginn sein könnte, sei ebenfalls offen. Er hoffe, dass das in "wenigen Jahren" kommen werde.

Laut Schätzungen sollen die Kosten zwischen sechs und sieben Milliarden Euro liegen, was auch Sokolov nicht bestätigen konnte. Er hofft auf Investoren wie die Weltbank, Fonds und andere institutionelle Investoren aus Europa und Asien.– TP

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