Siemens will Auftrags-Bann nicht akzeptieren

Fünf Jahre darf Siemens keine öffentlichen Aufträge in Brasilien annehmen.

Siemens darf für fünf Jahre weder öffentliche Aufträge in Brasilien annehmen, noch an Ausschreibungen teilnehmen. Das entschied ein brasilianisches Gericht Ende Jänner und machte damit einen im August 2013 beschlossenen Ausschluss von öffentlichen Aufträgen rechtswirksam.

Grund: 19 Firmen sollen von 1998 bis 2007 in São Paulo bei verschiedenen Verträgen illegale Preisabsprachen beim Bau der U-Bahn und bei der Lieferung und Wartung von Zügen getroffen haben – darunter Siemens, das französische Unternehmen Alstom, CAF aus Spanien, Bombardier aus Kanada und Mitsui aus Japan. Siemens entdeckte Hinweise auf Kartellbildung und meldete sie bei der Wettbewerbsbehörde CADE.

Den befristeten Ausschluss will man bei Siemens allerdings nicht hinnehmen. Siemens kündigte weitere Rechtsmittel gegen das Urteil an. Allerdings habe der Bann nur begrenzte wirtschaftliche Folgen für den Elektrokonzern. "Die Entscheidung betrifft einen einstelligen Prozentsatz unsere aktuellen Geschäfts in Brasilien", erklärte ein Konzernsprecher am Montag.

Die Münchner erwirtschafteten in Brasilien im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 2 Mrd. Euro und verbuchten Neuaufträge von knapp 1,9 Mrd. Euro. Vor Ort beschäftigt der Konzern fast 8.000 Menschen und beliefert vor allem Stromkonzerne und Ölfirmen.

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