Bosch kündigt Job-Abbau an Dieselstandorten an
Der deutsche Autozulieferer Bosch zieht Konsequenzen aus der nachlassenden Konjunktur und sinkenden Nachfrage nach Dieselautos. Vor allem an den Diesel-Standorten sei ein "deutlicher Job-Abbau" geplant, kündigte Bosch-Vorstandschef Volkmar Denner in der Süddeutschen Zeitung an.
"Wir rechnen derzeit damit, dass unser Umsatz in Summe in diesem Jahr nur auf Vorjahresniveau liegen wird. Und wir werden das hohe Renditeniveau des Vorjahres nicht halten können", begründete Denner den Schritt. Der Automarkt entwickle sich sehr schwach, "deutlich schwächer, als wir alle noch vor einem Jahr gedacht haben", sagte Denner dem Blatt. Es handle sich nicht um eine kurzfristige Delle, die schnell wieder aufgeholt werden könne.
Insbesondere der Rückgang bei Dieselmotoren wirke sich negativ aus. "Wenn wir bei einem Dieseleinspritzsystem zehn Mitarbeiter beschäftigen, sind es bei einem Benzinsystem drei und bei einem Elektrofahrzeug nur noch einer", erläuterte Denner. Ein konkretes Ausmaß und welche Standorte genau von den Einsparungen betroffen sind, sagte er nicht. Der Job-Abbau soll aber sozialverträglich erfolgen. Bosch beschäftigt weltweit 410.000 Menschen.
Österreich nicht betroffen
Für die Diesel-Standorte in Österreich - Produktion in Hallein und Entwicklung in Linz - gibt es vorerst Entwarnung. "In Österreich ist aktuell kein Abbau von Stellen im Bereich Diesel geplant. In der Fertigung liegt der Schwerpunkt in Österreich im Bereich Großmotoren und nicht im Pkw-Bereich", heißt es in einer Stellungnahme der Pressestelle von Bosch Österreich.
In Hallein/Salzburg erfolgt die Entwicklung, Fertigung und der weltweite Vertrieb von Einspritzausrüstung für Großmotoren (bspw. für Schiffe und Lokomotiven) sowie Entwicklung und Fertigung von Komponenten des Denoxtronic-Systems zur Abgasnachbehandlung bei Nutzfahrzeugen. Rund 1.000 Mitarbeiter sind in Hallein beschäftigt.
Im Bosch Engineering Center Linz arbeiten rund 200 Mitarbeiter in der Entwicklung von so genannten Common Rail-Injektoren für Nutzfahrzeuge.
Kommentare