Bosch baut Forschung in Wien aus: 95 Entwickler gesucht
In Feierlaune zeigt sich die Österreich-Tochter des deutschen Technologiekonzerns Bosch. Zum einen feiert die Regionalgesellschaft am 1. Juli ihr 100-Jahr-Jubiläum, zum anderen laufen die Geschäfte trotz Dieselskandals derzeit rund. Im Vorjahr konnte der Umsatz um knapp acht Prozent auf 1,25 Mrd. Euro gesteigert werden, für heuer wird erneut ein Wachstum von fünf Prozent angepeilt.
„Man könnte sagen: Österreich boomt und wir mit“, fasst Bosch-Österreich-Chef Klaus Peter Fouquet die Entwicklung zusammen. Starke Nachfrage gebe es sowohl in der Mobilitätssparte als auch nach Einspritzsystemen für Großmotoren, die im Bosch-Werk in Hallein/Salzburg produziert werden. „Die Nachfrage aus Nordamerika und China ist groß, wir stoßen in Hallein fast an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Fouquet. Große Hoffnung setzt der Österreich-Chef in die von Bosch kürzlich präsentierte neue Diesel-Technologie, die die Stickoxid-Emissionen auf ein Zehntel des gesetzlichen Grenzwertes bringen soll. Die Technik sei in Österreich mit entwickelt worden, jetzt gelte es, auch die Kunden davon zu überzeugen. „Der Diesel wird als Antriebstechnik auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen“, glaubt Fouquet.
Dank guter Auftragslage plant Bosch einen Ausbau der Forschung & Entwicklung in Österreich. „Wir haben im Vorjahr 40 F&E-Mitarbeiter in Wien eingestellt, heuer werden es 95 weitere sein“, so Fouquet. Insgesamt soll die Zahl der Beschäftigten von 2900 auf mehr als 3000 steigen, davon rund 1000 in der Forschung. Probleme, qualifiziertes Personal zu finden, hat Bosch nicht. Der Konzern wünscht sich aber einfachere Gesetze, um Mitarbeiter an verschiedenen Europa-Standorten einsetzen zu können. Die jetzige EU-Entsenderichtlinie sei völlig unpraktikabel, heißt es. Unverständnis herrscht auch über eine drohende Abschiebung von acht Flüchtlingen mit subsidiären Schutzrecht, die gerade ihre Techniker-Lehre bei Bosch absolvieren.
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