Boom bei Euro-Blüten

Vor allem falsche Zwanziger und Fünfziger sind bei Kriminellen beliebt.
Geldfälscher sind aktiver denn je, in Österreich ist das Blüten-Aufkommen vergleichsweise bescheiden.

So viele gefälschte Euro-Noten wie nie zuvor wurden im zweiten Halbjahr 2014 weltweit sichergestellt. Das gab die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag bekannt. Österreich bleibt aber ein Land mit wenig Falschgeldaufkommen, hielt die Nationalbank (OeNB) fest.

Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt 8461 Stück sichergestellt (2013: 8193). "Vergleicht man das mit dem geschätzten österreichischen Banknotenumlauf von rund 500 Millionen Stück, ist die Zahl sehr niedrig", so die OeNB. Der Österreich-Anteil an den Fälschungen im Euroraum beträgt ein Prozent.

Boom bei Euro-Blüten
Sichergestelltes Falschgeld 2014 nach Bundesländern - Österreichkarte; häufigste gefälschte Banknoten - Tortengrafik Grafik 0108-15-Kriminalitaet.ai, Format 88 x 85 mm

Primär 20- und 50-Euro-Scheine

Der Schwerpunkt des österreichischen Falschgeldaufkommens lag mit gerundeten 39 Prozent unverändert im Ballungsraum Wien, gefolgt von Tirol (etwa 17 Prozent und Niederösterreich mit rund zehn Prozent). Insgesamt verursachte Falschgeld in Österreich 2014 einen Schaden von 463.140 Euro, was einem Rückgang von 20,5 Prozent entspricht. Das liegt auch daran, dass es mehr 20- und 50-Euro-Fälschungen (74 Prozent aller Fälschungen), aber weniger falsche 100-Euro-Scheine gab. Weltweit machen 20- und 50-Euro-Scheine sogar 86 Prozent des Falschgeldaufkommens aus.

Weltweit haben Polizei, Handel und Banken von Juli bis Dezember 507.000 Blüten aus dem Verkehr gezogen - 44 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gesamtjahr waren es mit 838.000 falschen Scheinen allerdings weniger als im "Rekordjahr" 2009 (860.000). Trotz des rasanten Anstiegs betonte die Notenbank: "Gemessen an der höheren Anzahl von mehr als 16 Milliarden echten Banknoten, die in der zweiten Jahreshälfte 2014 im Umlauf waren, ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering."

Nachbesserungen bei Sicherheit

Im Wettrennen mit den Geldfälschern bringen Europas Notenbanken seit Mai 2013 schrittweise eine runderneuerte Euro-Serie mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen in Umlauf. Zunächst kam der neue Fünfer, der Zehner folgte im September 2014. Erste Fälschungen der jüngsten Euro-Note tauchten bereits bei der Bundesbank auf. Elm schätzt, dass etwa fünf Prozent der knapp 2400 im vergangenen Jahr sichergestellten Zehner-Blüten Versuche waren, den neuen Schein zu imitieren.

Als nächstes bekommt der Zwanziger ein Facelift. Die EZB stellt den Schein Ende Februar vor. „Mit der neuen Europa-Serie wird die Sicherheit der Banknoten weiter erhöht“, sagte Thiele. Ob das die Arbeit der kriminellen Fälscherbanden erschwert, wird sich zeigen. Lohnen würde es sich: Im zweiten Halbjahr 2014 waren 60 Prozent aller weltweit aufgespürten Blüten Zwanzig-Euro-Noten.

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