Plastik-Debatte: Das Sackerl ist nur die Spitze des Eisbergs

Plastik-Debatte: Das Sackerl ist nur die Spitze des Eisbergs
Kaum ein anderes Material hat einen so schlechten Ruf. Dabei ist modernes Leben ohne Kunststoff undenkbar.

Universitätsprofessor Walter Friesenbichler versteht die Welt nicht mehr. Der Leiter des Departments Kunststofftechnik an der Montan-Uni Leoben hat immer weniger Studenten. Haben sich Anfang der 1990er Jahre zu Semesterbeginn mehr als 100 inskribiert, ist ihre Zahl auf zuletzt 17 gefallen. Nahezu halb so viele wie im Vorjahr – und das, obwohl die Ausbildung ein Jobgarant ist. Friesenbichler: „Unsere Studenten haben noch vor ihrem Abschluss einen Job in der Tasche.“

Hört sich vielversprechend an. Aber in den Ohren der Jugend klingt Kunststoff offenbar vor allem nach Müllberg und totem Fisch. Damit wollen sie nichts zu tun haben. Plastik hat ein Imageproblem. Völlig zu Unrecht, wie Friesenbichler findet. Niemand könne sich ernsthaft ein Leben ohne Kunststoff wünschen. Das wäre ja wie eine Reise zurück in die frühen 1950er Jahre.

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