Börsen kamen am Donnerstag nicht zur Ruhe

Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die europäischen Märkte am Nachmittag ins Minus. Besonders unter Druck kamen Bankentitel.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) kann sich vorstellen den Franken vorübergehend an den Euro zu binden - "solange dies mit Preisstabilität in der langen Frist vereinbar ist", sagte Nationalbank-Vizepräsident Thomas Jordan. Zu welchem Kurs diese Anbindung erfolgen könnte, ist noch völlig unklar. Die zuletzt ergriffenen Maßnahmen der SNB hatte an der Schweizer Börse nicht für Ruhe gesorgt und auch die Stärke des Frankens gegenüber dem Euro nicht gedämpft.

Die internationalen Börsen kamen auch am Donnerstag nicht zur Ruhe. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die europäischen Märkte am Nachmittag ins Minus und nach der Veröffentlichung besserer US-Job-Daten ging es in die Gewinnzone zurück. Besonders positiv wurden die Daten an der New Yorker Börse aufgenommen, die 3,95 Prozent zulegte.

Euro-Treffen

Angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten wollen Frankreich und Deutschland die Stabilisierung der Euro-Zone vorantreiben. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy wollen am kommenden Dienstag in Paris bei einem Treffen über die anhaltende Euro-Schuldenkrise beraten.

Die Ereignisse der vergangenen Tage können rational nicht erklärt werden. In normalen Zeiten unbedeutende Meldungen, etwa eine leichte Verschlechterung der Arbeitslosenzahlen, führen zu heftigen Kursbewegungen. Aber, und das ist wohl weitaus gefährlicher, selbst bloße Gerüchte treiben die Händler zu unüberlegten Käufen bzw. Verkäufen. "Wir haben überhaupt keine Zeit mehr, nachzudenken - geschweige denn selbst zu recherchieren", sagt ein Börsianer. Die Nerven liegen blank: "Erst kommt irgendein dummes Gerücht, keiner weiß, ob da überhaupt was dran sein kann, aber erst wird mal draufgehauen."

So geschehen am Dienstag, als Gerüchte um eine Herabstufung Frankreichs und einer möglichen Verstaatlichung der Société Générale die Runde machten. Ein massiver Ausverkauf vor allem bei Bankentiteln war die Folge. Société-Générale-Boss Frederic Oudea bezeichnete die Gerüchte gar als "absoluten Müll". Aber auch am Donnerstag drückten Sorgen um den französischen Bankensektor auf die Finanztitel.

Kommentare