Börse Wien: Kurz ist null Thema - etwas anderes treibt die Anleger um

Former Austrian Chancellor Kurz resigns from all political duties, in Vienna
Für internationale Investoren ist die österreichische Innenpolitik nicht wichtig. Es ist ein ganz anderes Thema, dass die Anleger derzeit umtreibt.

Die Wiener Börse hat sich am Donnerstagnachmittag mit schwächerer Tendenz präsentiert. Der ATX fiel bis 12.00 Uhr um 0,46 Prozent auf 3.693,42 Einheiten.

Mit dem Abgang des Chefs der Wirtschaftspartei ÖVP hat das aber null zu tun. Zu unwichtig ist die heimische Politik für internationale Investoren.

Auch andere Leitindizes wie der deutsche DAX gaben deutlich nach. Einmal mehr bestimmen ganz andere Ängste und Sorgen das Geschehen an den globalen Finanzmärkten.

Nach wie vor herrscht sowohl bezüglich des Krankheitsverlaufs bei Omikron als auch bezüglich der Wirksamkeit der jetzigen Impfstoffe und möglicher neuer Einschränkungen für Unternehmen große Unsicherheit. Und bekanntermaßen fürchtet die Börse nichts mehr als Unsicherheit.

Dazu gesellen sich neu aufkeimende Inflationsängste. Die Erzeugerpreise in der Eurozone sind im Oktober zum Vorjahresmonat um 21,9 Prozent nach oben geschnellt.

Das ist die höchste Rate seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 19,0 Prozent gerechnet.

Besonders deutlich verteuerte sich abermals Energie mit einem Plus von 62,5 Prozent. Die Erzeugerpreise gelten als wichtiger Vorlaufindikator für die Verbraucherpreise.

Anleger müssen nun auch in den kommenden Tagen mit einem äußerst volatilen, also schwankungsfreudigen Handelsverlauf an den Börsen rechnen. Dabei dürfte die Omikron-Nachrichtenlage maßgeblich die Kursrichtung bestimmen.

Kommentare