BMW Group fährt in Österreich Rekordumsatz ein
Seit Anfang des Jahres steht am Gelände der BMW-Motorenfabrik im oberösterreichischen Steyr eine neue, 60.000m2 große Montagehalle. „Sie füllt sich gerade mit Leben“, sagt Werkschef Klaus von Moltke. Im Juli soll die Vorserienproduktion von Elektroantrieben starten. „Wir sind gut im Zeitplan.“
Laut von Moltke sollen ab 2030 600.000 E-Einheiten pro Jahr auf zwei Linien hergestellt werden. Der Hochlauf der E-Antriebsproduktion startet bereits Ende 2025. Zunächst sollen die Motoren ins BMW-Werk Debrecen in Ungarn geliefert werden, in weiterer Folge auch an andere Standorte des Konzerns. „In Debrecen startet Ende 2025 die Produktion der Neuen Klasse. Sie setzt den Startschuss für 6 neue E-Modelle“, sagt von Moltke. Investiert wurden alleine im Vorjahr 361 Millionen Euro, der Löwenanteil davon entfällt auf die E-Motorenproduktion.
Die Herstellung von E-Antrieben würde jedenfalls dem Standort Sicherheit geben, die Belegschaft habe damit eine zusätzliche Perspektive, auch wenn auch weiterhin Benzin- und Dieselmotoren hergestellt werden. „Wir müssen uns flexibel aufstellen“, sagt von Moltke. Schließlich gebe es noch andere Weltregionen außerhalb der EU, wo ein Verbrenner-Aus ab 2035 beschlossen wurde. Im Vorjahr wurden in Steyr 1,2 Millionen Motoren hergestellt (davon 915.000 Benziner), ein Plus von 8 Prozent.
Probleme sieht von Moltke bezüglich Zulieferer, die in Europa aufgrund der Transformation zunehmend wirtschaftlich in Bedrängnis kämen. „Verlieren wir unsere Zulieferer, verlieren wir an Wettbewerbsfähigkeit“, sagt der Werkschef. Förderungen für die Zulieferer seitens der Hersteller behindere aber das EU-Wettbewerbsrecht. „Man lenkt ideologisiert in eine Richtung, unterstützt dann den Kurs aber nicht“, kritisiert von Moltke.
Insgesamt erzielte die BMW Group in Österreich 8,9 Milliarden Euro Umsatz, um 17,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon stammen u.a. 4,2 Milliarden aus Steyr. Weitere 3,0 Mrd. Euro von der BMW Vertriebs GmbH, die für die Märkte in Zentral- und Osteuropa zuständig ist. Die für das Österreichgeschäft zuständige BMW Austria GmbH übersprang erstmals die eine Milliarde-Euro-Marke und verzeichnete mit 1,1 Mrd. Euro den höchsten Umsatz in ihrer Geschichte.
Sowohl bei den Marken BMW und Mini als auch den Motorrädern gab es Zuwächse bei den Neuzulassungen, allerdings leichte Rückgänge bei den Marktanteilen. „Bei Benzinern und Plug-In-Antrieben gab es eine extrem starke Steigerung“, berichtet BMW-Austria-Chef Christian Morawa. Aktuell würden je 31 Prozent der Auslieferungen auf Diesel und Elektro entfallen, 20 Prozent auf Benziner und 18 Prozent auf Plug-In-Hybride.
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