BKS mit Geschäftsjahr 2020 zufrieden

BKS Bankfiliale
Kärntner Bank mit Jahresüberschuss auf Niveau von 2018. Fokus weiter auf Green Banking.

Zufrieden zeigten sich die Vorstände der Kärntner BKS Bank, Herta Stockbauer (Vorstandsvorsitzende), Dieter Kraßnitzer und Alexander Novak, mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2020. Es sei laut Stockbauer „ein sehr gutes“ gewesen. Die Bilanzsumme der Bank habe sich um elf Prozent um fast eine Milliarde Euro auf 9,9 Milliarden Euro gesteigert – vor allem wegen eines „sehr guten“ Kreditwachstums und hoher Barreserven. Das Kreditwachstum lag bei plus 4,4 Prozent, das Volumen umfasst aktuell 6,7 Milliarden Euro.

Allein an Neukrediten wurden 2,1 Milliarden Euro vergeben. Das seien, so Stockbauer, zwar auch Überbrückungskredite gewesen, die hätten aber nur 160 Millionen Euro ausgemacht. Der Rest sei tatsächlich neues Geschäft gewesen – auch im investiven Bereich, ausgelöst vor allem durch die Investitionsprämie im zweiten Halbjahr. Die Primäreinlagen hätten „einen neuen Rekordstand“ erreicht, nämlich 7,4 Milliarden Euro. „Damit können wir unser Kreditportfolio auch ganz locker refinanzieren.“

Jahresüberschuss ähnlich wie 2018

Der Jahresüberschuss sei zwar „nicht das Ergebnis von 2019, das ein absolutes Rekordjahr war“ gewesen, aber man liege mit 74,8 Millionen Euro fast gleichauf mit 2018. Gründe für den Rückgang sind laut der Bank das Niedrigzinsumfeld sowie Sondereffekte wie ein geringeres Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen und 1,4 Millionen Euro, die wegen der Pleite der Commerzialbank Mattersburg an die Einlagensicherung gehen mussten.

Der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge lag ungefähr auf dem Niveau des Jahres davor, bei rund 136 Millionen Euro, das Zinsergebnis nach Risikovorsorge ging von 117,3 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 110,5 Millionen Euro für 2020 zurück.

Sachaufwendungen gestiegen

Der Verwaltungsaufwand der BKS lag mit 123,2 Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau. Der Personalaufwand ist auf 74,6 Millionen Euro gesunken, vor allem durch den Abbau von Zeitsalden, den Verbrauch von Resturlaub „auch in den Lockdownphasen“, sowie die Auslagerung des Reinigunsdienstes, wie Vorstand Dieter Kraßnitzer erklärt. Die Sachaufwendungen lagen mit 37,3 Millionen Euro über dem Jahr davor, was vor allem erhöhten Aufwendungen im IT-Bereich geschuldet ist.

Der Personalstand der BKS ist 2020 gleich geblieben, das Filialnetz um einen Standort in Kroatien auf insgesamt 64 (in Österreich, Kroatien, Slowenien und der Slowakei) angewachsen. Gestundet wurden im Vorjahr 4.178 Kredite mit einem Volumen von 70 Millionen Euro. Man hätte sich „mehr Stundungen erwartet“, sagt Herta Stockbauer. Kraßnitzer ergänzend: „Die Anzahl der Stundungen haben bis zum dritten Quartal 2020 stark abgenommen. Jetzt im Jänner verzeichnen wir wieder etwas mehr Stundungsansuchen.“ Insgesamt hätten aber nur fünf Prozent aller Kunden um Stundungen angesucht.

Ausblick "schwierig"

Der Ausblick sei „durchaus schwierig“, so Stockbauer. Die Kreditausfälle würden zunehmen, aber „wir starten von einem sehr, sehr tiefen Niveau“. Die NPL (non-performing loans, Anm.)-Quote lag im Vorjahr bei 1,7 Prozent.

Das Thema Green Banking werde die Bank „mittel- und langfristig länger beschäftigen“ als Covid-19, so Stockbauer. Aktuell seinen rund 5,9 Prozent der Bilanzsumme nachhaltige Finanzierungs- und Veranlagungsprodukte, in absoluten Zahlen sind das 580 Millionen Euro (2019: 400 Millionen Euro). Ziel bis 2025 sind 15 Prozent. Man habe in dieser internen, freiwilligen Auswertung aber nur das Neugeschäft seit 2017 erfasst, so Stockbauer. In den kommenden Jahren werde sich in diesem Bereich jedenfalls viel tun, so die Bankchefin – auch wegen etwa des heimischen EAG.

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