Bittere Stimmung an der Wall Street

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Die US-Börsen beendeten ihren Handelstag mit den größten Verlusten seit fast zwei Jahren. Steigende Zinsen und Konjunktursorgen belasten.

Tiefrot beendeten die US-Börsen den Handelstag am Mittwoch – jüngste Erholungen sind damit zu Nichte gemacht. Hört man sich unter den Börsianern um, sind es Themen wie hohe Preise, konjunkturelle Probleme wegen der gestörten Lieferketten und steigende Zinsen, welche die Stimmung am Parkett belasten. Letzteres werden vor allem durch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell angetrieben.

Börsianer befürchten Rezession

Er stellte sich mit seinen Aussagen zur Inflation und den Ansichten der Währungshüter, wie diese zu bekämpfen seien, deutlicher auf die Seite der Befürworter einer strafferen geopolitischen Haltung als bisher. Die Fed müsse "klare und überzeugende" Beweise dafür sehen, dass die Inflation zurückgeht, andernfalls müsse die Zentralbank "aggressiver" vorgehen. An den Börsen wird befürchtet, dass eine zu rasche Straffung der Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.

Abwärtsbewegung

Der Verlust der Nasdaq liegt im Vergleich zum jüngsten Allzeithoch bei 28 Prozent, beim S&P 500 verlor der Index im Vergleich zum vergangenen Allzeithoch im Jänner bei 18 Prozent. Kursverluste der Einzelhändler drücken ebenfalls auf die Stimmung. Beispielsweise fiel die Tesla-Aktie aus dem S&P-Nachhaltigkeitsindex. Grund sei der Umgang mit Untersuchungen von Unfällen im Zusammenhang mit der Autopilot-Funktion der Fahrzeuge und Rassismus-Vorwürfen. Die Papiere gaben fast sieben Prozent nach.

US-Konsum

Die bitteren Werte aus den USA hinterlassen ihren Spuren auch in Asien.  Die schwachen Zahlen der US-Einzelhändler am Vortag deuteten darauf hin, dass der US-Konsum nicht in einer so starken Position sei, wie man bisher gedacht habe, sagen Marktstrategen der Deutschen Bank. Dies heizte die Rezessionsängste weiter an und belastete auch die Börsen exportorientierter asiatischer Volkswirtschaften. Der japanische Leitindex Nikkei-225 schloss 1,89 Prozent tiefer mit 26.402,84 Punkten.

In Festlands-China hielten sich die Notierungen etwas besser, nachdem sie am Vortag den Gesamtmärkten hinterhergehinkt waren. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland tendierte mit plus 0,19 Prozent auf 3.999,60 Zähler gut behauptet. Der Hang Seng der Sonderverwaltungszone Hongkong sank im späten Handel dagegen um 2,41 Prozent auf 20.148,35 Punkte. Der technologielastige Index habe unter dem Kurseinbruch der Nasdaq gelitten, so die Marktstrategen der Deutschen Bank.

Die australische Börse folgte ebenfalls den schwachen Vorgaben der Wall Street. Der S&P/ASX 200 schloss 1,65 Prozent schwächer mit 7.064,50 Punkten.

Börsen in Europa

In Europa starteten die Börsen einheitlich mit klaren Verlusten in den Tag. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit minus 2,29 Prozent bei 3.606,06 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel um 1,81 Prozent auf 13.753,53 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 1,11 Prozent auf 7.355,33 Punkte.

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