Bittere Pleite der Ex-Betreiberfirma von finanzbildung.at

Viele verschiedene Euro-Geldscheine
Das Unternehmen ist ermögenslos und muss liquidiert werden. Die Internetseiten werden aber von anderer Gesellschaft weiterbetrieben.

"Wir machen Österreich finanzfit“, mit diesem Slogan wollte die Initiative des Universitätsprofessors Gerhard Weibold das Finanzwissen in der Bevölkerung zu heben. Mit der Internetseite finanzbildung.at sollte Basiswissen zu Anlage-, Finanzierungs- und Versicherungsthemen an breite Bevölkerungsschichten vermittelt werden. Angeboten wird diese Finanzbildung mit einem Abschlusszertifikat und auch einer Art Finanzführerschein.

Die financial education services AG mit Sitz in Wien-Heiligenstadt hat Konkurs beantragt. „Das Unternehmen ist vermögenslos und muss liquidiert werden", bestätigt Insolvenzexperte Stephan Mazal von Creditreform.

Bittere Pleite der Ex-Betreiberfirma von finanzbildung.at

Professor Weibold

finanzportal.at internet services gmbh

Indes teilte Professor Weibold am Donnerstag dem KURIER mit, dass die Internet-Finanzportale nur in Lizenz betribene wurden und seit 1. Jänner 2019 von einem anderen Betreiber weitergeführt werden.

"Mangels Erfolges dieser Aktiengesellschaft wurde der diesbezügliche Lizenzvertrag von der Lizenzgeberin per 31. Dezember 2018 gekündigt", sagt Weibold zum KURIER. "Aus diesem Grund hat die finanzportal.at internet services gmbh den Betrieb aller Bildungsportale am 01. Jänner 2019 nahtlos wieder übernommen und es ist daher nicht richtig, dass die Websites „finanzbildung.eu“, „finanzbildung.at“, „finanzbildung.de“, etc. und auch der „€FDL Finanzführerschein“ von der eingangs genannten Insolvenz in irgendeiner Weise betroffen sind." Das wird der Masseverwalter aber noch prüfen müssen.

Diese solvente finanzportal.at internet services gmbh hat laut Firmencompass im Geschäftsjahr 2017 ein negatives Eigenkapital in Höhe von 337.700 Euro, eine Bilanzverlust in Höhe von 372.700 Euro und eine Verlustvortrag in Höhe von 380.900 Euro ausgewiesen und Verbindlichkeiten in Höhe von 443.500 Euro. Es liegt laut Firmenbuch aber ein positive Fortführungsprognose vor.

Bittere Pleite der Ex-Betreiberfirma von finanzbildung.at

Zurück zur insolventen Aktiengesellschaft: Die operative Geschäftstätigkeit wurde mit Beginn 2017 aufgenommen. Nachdem im ersten Geschäftsjahr 2016/17 bereits das Eigenkapital (100.000 Euro) aufgrund des Verlustes in Höhe von 99.039 Euro fast zur Gänze verbraucht wurde, konnte das zweite Geschäftsjahr 2017/18 aufgrund von Sparmaßnahmen mit 2052 Euro ausgeglichen bilanziert werden.

Laut Firmencompass wurden 2017 rund 45.300 Euro umgesetzt, der Personalaufwand betrug aber 89.600 Euro. Und von Oktober 2018 bis Mitte Jänner 2019 sollen rund 30.800 Euro Verlust eingefahren worden sein.

Die Initiativen "finanzbildung.de", "finanzbildung.at" und "finanzbildung.eu" werden in Deutschland und in Österreich von der financial education services GmbH und der financial education services AG angeboten. financial education services GmbH mit Sitz in Starnberg, Deutschland ist eine Tochterfirma der Schuldnerin.

 

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