Bittere Pleite eines bekannten österreichischen Garnelen-Züchters

Gebratene Garnelen mit Kräutern auf einem weißen Teller.
Das Unternehmen soll fortgeführt und saniert werden.

Es ist kaum zu glauben, aber tatsächlich werden in Österreich Garnelen gezüchtet. „Die Salzburg Garnelen sind die die beste Alternative zu Garnelen aus dem Ausland. Minimaler CO²-Abdruck durch lokale Aufzucht – ohne weite Anreise – ohne Belastung von Natur und Mensch. Abholung direkt bei uns vor Ort oder bei verschiedenen Partnerbetrieben in Salzburg. Frisch gefangen, verarbeitet und in die gewünschte Portionsgröße verpackt. Frei von Antibiotika und fangfrisch“, heißt es auf der Firmen-Homepage.  „Je nach Abnahmemenge, können wir euch unterschiedliche Preise bieten. Solltet ihr eine individuelle Abnahmemenge benötigen, die nicht in unseren Standardgrößen abgebildet ist, dann melde dich gerne bei uns.“

So kostet ein halbes Kilogramm frisch abgefischte ganze Garnelen und nicht entdarmt 45 Euro, ein Kilogramm das Doppelte. 

Die Rede ist von der Salzburg Garnelen GmbH mit Sitz in Bergheim. Über ihr Vermögen wurde am Freitag aufgrund eines Eigenantrags ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Salzburg eröffnet. Das bestätigt Venka Stojnic von Creditreform dem KURIER. 

Geplante Umsätze nicht erreicht

„Es handelt sich um eine Garnelenfarm, welche Garnelen züchtet, abfischt, verpackt und anschließend an Gastronomiebetriebe und Einzelabnehmer verkauft“, heißt es weiters. „Laut Eigenantrag liegen die Insolvenzursachen darin, dass die Errichtungskosten aufgrund von Preissteigerungen bedingt durch die Covid-19-Pandemie und den Ukrainekrieg erheblich überschritten wurden. In weiterer Folge sank die Kaufkraft und somit konnten die erwarteten Umsätze nicht erreicht werden.“  

Die Schulden

Laut Creditreform sind 11 Gläubiger mit Forderungen in Höhe von 815.000 Euro betroffen. 

Die Zukunft

„Die Schuldnerin strebt eine Unternehmensfortführung sowie eine Entschuldung mittels eines Sanierungsplanes an. Gegenwärtig bietet die Antragstellerin ihren Gläubigern eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren an“, so der AKV. „Die zur Erfüllung der Sanierungsplanquote erforderlichen Mitteln sollen aus den Ergebnissen der Unternehmensfortführung während der nächsten 24 Monate lukriert werden.“

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Hufnagl bestellt. 

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