Bittere Pleite eines ambitionierten Alm-Resorts am Großglockner
„Der Kraftplatz in den Osttiroler Bergen Einfach, reduziert und zugleich hochwertig und modern. Die ideale Unterkunft für Naturliebhaber in Kals am Großglockner, inmitten des Nationalpark Hohe Tauern“, heißt es auf der Homepage. „Der Rückzugsort mit modernem Schutzhüttencharakter in Kals am Großglockner, umrahmt von den mächtigen Dreitausendern der Schobergruppe. Umgeben von Bächen und Quellen mit reinstem Trinkwasser, Kräutern und Blumenwiesen, ist der Ausdruck Paradies naheliegend!“
Die Rede ist von der Huter Glödis Refugium GmbH & Co KG, mit Sitz in Lesach 12, 9981 Kals am Großglockner. Über ihr Vermögen wurde ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet. „Die Schuldnerin befasst sich mit der Errichtung und dem Betrieb von Hotel- und Gastronomiebetrieben, insbesondere dem Glödis Refugium und beschäftigt keine Mitarbeiter“, so der KSV1870.
Der Beherbergungsbetrieb hat 30 Zimmer. Das Doppelzimmer kosten 150 Euro pro Tag, das Dreibettzimmer 225 Euro und das Vierbettzimmer 300 Euro pro Tag.
Streit mit Gemeinde und Agrargemeinschaft
Das Alm-Resort wird eigentlich Sommer wie Winter betrieben. Mit dem Glockner Taxi kann man auch bis zum Refugium zufahren, aber mit dem eigenen Auto nicht. Doch im Moment ist das Alm-Resort geschlossen. Anscheinend liegt der Betreiber mit der Gemeinde und der Agrargemeinschaft im Clinch.
"Das „Glödis Refugium“ von Anton Huter im Kalser Lesachtal beschäftigt die Gemeinde- und sogar die Landespolitik schon länger, weil ein schwerer Konflikt zwischen dem Betreiber und der Agrargemeinschaft in letzter Zeit eskalierte, sogar zu gerichtsanhängigen Handgreiflichkeiten führte und den Betrieb des Tourimusbetriebes am Ende offenbar unmöglich machte", schreibt die Zeitung Dolomitenstadt (www.dolomitenstadt.at) auf ihrer Homepage.
„Bis die durch die Agrargemeinschaft und Gemeinde verursachten Schäden geklärt sind, bleibt das Glödis Refugium bedauerlicherweise vorübergehend geschlossen. Sobald ein Datum für den weiteren Betrieb des Refugiums feststeht, werden wir das hier auf der Website ankündigen“, heißt es auf der Homepage.
Die Schulden
Die Schulden werden mit 971.000 Euro beziffert.
Die Hintergründe
„Über die Gründe dieser Insolvenz liegen uns derzeit noch keine geprüften Informationen vor. Diese Ursachen werden wir in Zusammenarbeit mit der Insolvenzverwaltung erheben. Der Antrag auf Eröffnung der Insolvenz wurde von der Schuldnerin bei Gericht eingebracht“, heißt es vom KSV1870. „Ob die Insolvenzverwaltung den schuldnerischen Betrieb ohne weitere Nachteile für die Gläubiger fortführen kann, wird sich zeigen. Diese Entscheidung wird zeitnah zu treffen sein. Es bleibt insbesondere abzuwarten, ob die Schuldnerin in der Lage ist, nachvollziehbar darzustellen, dass eine Fortführung auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen kann.“
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