Bittere Millionenpleite eines bekannten Restaurants am Naschmarkt

Mann isst Fisch im Restaurant
Die Betreiberin von drei Marktständen am Naschmarkt und einem Restaurant soll fortgeführt und saniert werden.

Im Fischvierterl am Wiener Naschmarkt begeistern wir unsere Besucher mit fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten von bester Qualität. Ob im Restaurant oder auf dem Markt, wir haben alles, was das Fischliebhaberherz begehrt“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Unser Fischhandel wird drei Mal wöchentlich mit frischen Fischen und Meeresfrüchten beliefert. Durch den persönlichen Kontakt mit unseren Lieferanten wissen wir genau, woher die Fische kommen, und können unseren Kunden beste Frischqualität garantieren. Dazu kommt ein strenges Qualitäts-Management mit regelmäßigen Kontrollen.“

Und weiter heißt es: „Direkt am Wiener Naschmarkt befindet sich auch unser ausgezeichnetes Fischrestaurant mit Mittags- und Abendkarte sowie einem wechselnden Menüangebot mit Weinbegleitung. Vom Steinbutt-Filet über die beliebten Seeteufel-Medaillons in Soja-Marinade bis hin zur fangfrischen Forelle beinhaltet unsere Speisekarte ein umfangreiches Angebot an Fischspezialitäten direkt aus unserem Handel. Unser aufmerksames Personal und das einladende Ambiente setzen Ihrem Besuch die Krone auf.“

Die Rede ist von der Fischvierterl GmbH am Wiener Naschmarkt. Sie betreibt den Marktstand 177-178, den Stand 205 und 206 sowie ein Restaurant. Sie hat laut KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Neun Mitarbeiter und 57 Gläubiger sind von der Pleite betroffen.

Die Insolvenzursachen

Laut KSV1870 sollen die Auswirkungen der Corona-Krise und die damit verbundenen Teilbetriebsschließungen zu massiven Umsatzrückgängen und zur Schwächung der Eigenkapitalsituation geführt haben.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 1,4 Millionen Euro beziffert. Im Geschäftsjahr 2022 wurden der Bilanzverlust mit 491.600 Euro, das negative Eigenkapital mit 456.600 Euro und die Verbindlichkeiten mit 1,53 Millionen beziffert. „Dem Bilanzersteller wurde kein Auftrag zur Überprüfung der insolvenzrechtlichen Überschuldung im Sinne des §225 Abs. 1 UGB erteilt“, heißt es im Anhang zur Bilanz.

Fortführung und Sanierung

Die Fischviertel GmbH beabsichtigt eine Fortführung und eine Sanierung. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote angeboten. „Die Erfüllung des angebotenen Sanierungsplans soll primär aus dem Fortbetrieb des schuldnerischen Unternehmens finanziert werden“, berichtet Alexander Greifeneder vom KSV1870.

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