Bitpanda: "Jede große Bank setzt sich mit Bitcoin auseinander"
Während in den USA die Zulassung von Bitcoin-Fonds viel frisches Kapital in die Kryptowährung spülte, ist es in Europa die Regulierung durch die EU-Kommission, die dazu beiträgt, dass die Kryptowährung für neue Anlegergruppen interessant wird.
"Banken bekommen dadurch im Umgang mit der Asset-Klasse Klarheit", sagt Bitpanda-Geschäftsführer Lukas Enzersdorfer-Konrad. Und sie helfen dabei, neue Kundengruppen zu erschließen. Denn über Apps der Finanzinstitute können Kunden ganz einfach in Kryptowährungen investieren.
Über die Tochter Bitcoin Technology Solutions bietet Bitpanda seine Investitionsinfrastruktur den Finanzinstituten an. Mit der Neobank N26 arbeitet man bereits seit längerem zusammen, seit Jänner kooperiert das Unternehmen auch mit der RLB NÖ-Wien.
Anfang der Woche wurde auch eine Zusammenarbeit mit der fünftgrößten deutschen Bank, der auf Unternehmenskunden spezialisierten Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), bekanntgegeben. Das zeige, dass es nicht nur von Privat- sondern auch von Firmenkunden Interesse an Veranlagungen in Kryptowährungen gebe, sagt der Bitpanda-Geschäftsführer.
20 Millionen potenzielle neue Kunden
Auf seiner eigenen Plattform zählt Bitpanda derzeit 4,5 Millionen Nutzer. Durch die Kooperation mit Banken kommen europaweit 20 Millionen potenzielle neue Kunden dazu, sagt Enzersdorfer-Konrad.
Für das laufende Jahr erwartet er in dem Bereich noch "sehr viel Bewegung". Jede große Bank setze sich mit dem Thema auseinander.
Transaktionsvolumen noch von Spitzenwerten entfernt
Vom Volumen der Transaktionen sei man noch 30 bis 40 Prozent von Spitzenwerten aus dem Jahr 2021 entfernt, so der Bitpanda-Geschäftsführer. Das Interesse privater Investoren sei mit den Kuranstiegen der vergangenen Monate aber wieder erwacht. Auch die Zahl der Neukunden steige.
In Österreich investieren Umfragen zufolge rund 10 Prozent der Bevölkerung in Kryptowährungen. Kunden seien in allen Altersgruppen zu finden. Bitpanda selbst habe die Turbulenzen der vergangenen Jahre gut überstanden und sei im vergangenen Jahr bereits wieder profitabel gewesen, sagt Enzersdorfer-Konrad. 2022, nachdem der Bitcoin-Kurs massiv eingebrochen war, musste das Unternehmen 270 Leute entlassen und schrieb einen Verlust von mehr als 100 Mio. Euro.
Kommentare