Die Europäische Reiseversicherung ist der größte österreichische Reiseversicherer und gehört zur Generali Group. Europäische-Chef Wolfgang Lackner sagt im KURIER-Gespräch über ...
das Geschäft im Vorjahr:
"So wie es auch der Tourismusbranche ging. Dementsprechend haben auch wir einiges an Geschäftseinbruch erlitten und das Schicksal mit der Branche geteilt. Wir waren aber trotzdem sehr beschäftigt durch zahlreiche Anrufe und Stornoanfragen. Und dort, wo Kunden schon Anzahlungen geleistet haben und Reisen dann nicht stattfinden konnten, haben wir bei entsprechendem Schutz diese Zahlung sofort und anstandslos zurückerstattet. Bezüglich Rückholungen hatten wir nur einzelne Fälle."
Reisewarnungen für beliebte Urlaubsländer:
"Grundsätzlich richten wir uns da an den Vorgaben des Außenministeriums. Jetzt haben wir mit Covid heuer eine ganz besondere Situation. Ich bin überzeugt, bis zum Sommer werden Länder mit einer Reisewarnung deutlich weniger. Weil es ist eine europäische und ökonomische Notwendigkeit, sonst haben wir wirtschaftliche Verwerfungen in vielen Ländern Europas. Trotzdem muss man in einem Land, in dem Covid sehr ausgeprägt ist, weiter vorsichtig sein, da die medizinische Versorgung beeinträchtigt sein könnte. Die Lage kann aber in einigen Ländern regional sehr unterschiedlich sein."
Neuabschlüsse:
"Da hatten wir ein deutliches Minus; weil der Sommer ist noch halbwegs gelaufen, aber nicht in dem Ausmaß wie normal. Und der jetzige Winter ist ins Wasser beziehungsweise in den Schnee gefallen."
Kompensationsmöglichkeiten für sein Unternehmen:
"Kunden mit einer Jahresversicherung haben oft nicht gekündigt. Und da nicht gereist wurde, sind auch die Schadenfälle nicht im üblichen Ausmaß passiert. In einem Normaljahr haben wir an die 40.000 Schadenfälle. Im Vorjahr war es deutlich weniger als die Hälfte. Dieser Aufwand ist entfallen. Dadurch und durch Kostenmaßnahmen konnte die finanzielle Stabilität des Unternehmens gewahrt bleiben."
die kommende Saison:
"Die Menschen sehnen sich nach Urlaubsreisen und ich bin überzeugt, dass Reisen mit entsprechenden Sicherheitskonzepten ab Sommer wieder möglich sein wird."
KURIER Talk mit Wolfgang Lackner
die Lehren aus Corona:
"Man wird sich vor einer Reise noch genauer informieren, mit wem man verreist und wie die Situation im Zielland aussieht. Darüber kann man sich auf der Homepage des Außenministeriums genau informieren. Am besten ist es, sich an Reisebüros oder Veranstalter in Österreich zu wenden, weil dort habe ich die maximale Betreuung und Unterstützung, wenn es ein Problem gibt. Auch hinsichtlich Stornieren oder Umbuchen. Und natürlich eine Versicherung, weil es kann alles passieren – Unfälle, Krankheiten oder politische Unruhen. Wenn ich diese Aspekte berücksichtige, kann ich vernünftig und sicher auf Reisen gehen. Sicherheit wird beim Reisen auf Jahre hinaus einen deutlich höheren Stellenwert bekommen und damit auch eine Reiseversicherung."
spezielle Covid-Versicherungen:
"Die bieten wir nicht an, weil eine Erkrankung immer versichert ist vor oder während einer Reise – ausgenommen Länder mit einer traditionellen Reisewarnung. Bei Ländern mit einer Covid-Reisewarnung ist Covid bei uns nicht gedeckt. Eine Covid-Erkrankung vor Reiseantritt behandeln wir wie jede andere Krankheit als Stornogrund. Auf unserer Homepage europaeische.at stehen alle Details."
höhere Prämienzahlungen:
"In einigen Aspekten wird es zu einer leichten Erhöhung kommen, weil ein zusätzliches Risiko wie Covid höhere Kosten verursacht. Und generell werden die Behandlungen immer teurer."
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