Billigeres Öl an Zapfsäule nicht zu spüren

Rezessionsängste drücken die Ölsorte Brent unter die 100-Dollar-Marke. Aber auch wenn die Öl-Notierungen einbrechen, der Spritpreis tut es noch nicht.

Auch an den internationalen Ölmärkten scheint sich die Geschichte derzeit zu wiederholen. Im Sommer 2008, am Höhepunkt des Konjunktur-Booms, notierte die Rohölsorte Brent bei fast 150 Dollar das Fass (je 159 Liter). Dann kam der Crash und der Brent-Preis rasselte nach unten. Ende 2008 kostete das Barrel dann nur noch 40 Dollar.

Derzeit kommt es am Ölmarkt zu den drastischsten Rückgängen seit den Krisenmonaten vor drei Jahren. Brent verlor seit Monatsbeginn mehr als 15 Prozent und notierte am Dienstag zeitweise unter der psychologischen Schwelle von 100 Dollar. Im Tagesverlauf erholte sich die Notierung etwas, am Nachmittag kostete das Fass wieder 104 Dollar.

Über den rasanten Preisverfall herrscht an den Märkten Ratlosigkeit: "Das ist Panik", sagte Rohstoff-Experte Jeremy Friesen von der Société Générale. Die Ölnachfrage sei in den vergangenen Tagen nämlich nicht zurückgegangen. "Es gibt lediglich Spekulationen, dass sie es wird." So revidierte die OPEC wegen der anhaltenden Konjunktur-Sorgen am Dienstag ihre Prognose für den weltweiten Ölverbrauch des laufenden Jahres weiter nach unten.

Treibstoff

Auch die Sprit-Großhandelspreise sanken seit Monatsbeginn um fast zehn Prozent. An den heimischen Zapfsäulen ist diese Abwärtsbewegung allerdings noch nicht angekommen. Laut dem vom ARBÖ berechneten österreichweiten Durchschnittspreis verbilligte sich Diesel und Super seit Monatsbeginn um gerade einmal einen Cent (Diesel: 1,333 Euro / Super: 1,385 Euro).

"Das kann noch nicht alles gewesen sein", meint auch ÖAMTC-Experte Martin Grasslober.
Vielleicht bringt die Spritpreisdatenbank, die ab kommenden Dienstag online (www.spritpreisrechner.at) die billigsten Tankstellen auswerten wird, Schwung in den heimischen Treibstoff-Markt.

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