Die Bierpreise steigen weiter

Die Bierpreise steigen weiter
Der Brauereiverband drängt auf Steuersenkungen und freut sich über eine steigende Zahl an Brauereien im Land.

Bier wird sicher nicht billiger. Die bisherigen Preiserhöhungen waren eine Folge der hohen Kosten für Energie, Rohstoffe, Verpackungsmaterial und Transport. Auch wenn die Energiepreise wieder langsam sinken, ist die Inflationsrate weiterhin sehr hoch. Das sind Rahmenbedingungen, die sich nicht so rasch ändern werden.

Darüber ist sich der Obmann des Brauereiverbandes, Sigi Menz, durchaus im Klaren. „Der hohe Kostendruck wird uns auch 2023 begleiten und bildet auch die höchste Herausforderung der Brauwirtschaft in diesem Jahr. Er belastet vor allem kleinere und mittlere Brauereien.“ Zumal die Preiserhöhungen „nicht 1:1 an Handel und Gastronomie weitergegeben werden.“

Minus 50 Prozent

Menz wünscht sich daher eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Fassbier. In Tschechien betrage die Mehrwertsteuer für Fassbier nur 10 Prozent, in Österreich hingegen 20 Prozent. Eine solche Steuersenkung komme „der Gastronomie ebenso zu Gute wie den Konsumenten“, ist der Obmann des Brauereiverbandes überzeugt.

Das gilt allerdings nur für den Fall, dass die Gastronomie die Steuersenkung auch an die Gäste weitergibt. „Wir machen kein Körberlgeld, weder mit Steuererleichterungen noch mit Preiserhöhungen“, versprach Menz. Es geht hier um eine Summe von insgesamt 40 Millionen Euro. Die gesamte jährliche Steuerleistung der Bierproduzenten beträgt rund 700 Millionen Euro.

Als weitere finanzielle Erleichterung drängt Menz auch auf eine Senkung der Biersteuer. Während in Tschechien pro Krügerl acht Cent anfallen, sind es in Deutschland fünf Cent und in Österreich 12 Cent.

Langsame Erholung

Die Umsätze der Brauereien sind wieder gestiegen, aber noch nicht auf dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. Der Gesamtausstoß im Jahr 2022 wuchs verglichen mit 2021 um vier Prozent auf 10,29 Millionen Hektoliter. Wobei der Inlandskonsum stärker gewachsen ist als die Exporte.

Auch die Zahl der Brauereien ist in Österreich um 25 gestiegen. Neu gegründet werden vor allem kleine Brauereien, die oft Craftbiere produzieren. Dazu gehören obergärige Biere, wie etwa Pale Ale oder Staut. Diese Biersorten können bei Temperaturen bis 20 Grad gebraut werden während für untergärige Biere wie Lager- oder Märzenbier Temperaturen um die fünf Grad notwendig sind. Dafür ist eine aufwendige Temperatursteuerung Voraussetzung. Craftbiere sind daher einfacher herzustellen als ein Pils, ein Märzen oder ein Wiener Lager.

Kleine Flaschen

Da Craftbiere oft in 0,33-Liter-Flaschen abgefüllt werden ist der Anteil dieser Gebinde auf zehn Prozent gestiegen. Die übliche 0,5 Liter-Flasche hat einen Marktanteil von 46 Prozent. Die Brauereien planen die Einführung einer 0,33 Liter-Standardflasche. Damit soll der Mehrweganteil deutlich erhöht werden. „Kleinere Flaschen werden gut nachgefragt“, weiß Verbandsobmann Menz.

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