Brisanter Verdacht in Eurofighter-Affäre

Brisanter Verdacht in Eurofighter-Affäre
Verdacht der Betriebsspionage. EADS soll Mitbieter-Unterlagen gehabt haben.

Die mutmaßliche Schmiergeldaffäre um den Kauf der Eurofighter ist um eine Facette reicher.

Im Mittelpunkt steht der Verdacht der Betriebsspionage, den ein interner Bericht der Anwaltskanzlei Clifford Chance nährt, den der Eurofighter-Konzern EADS, heute Airbus, in Auftrag gegeben hat. Demnach soll Franz S., ein pensionierter Mitarbeiter der Innenrevision von EADS, in zwei Gesprächen (im Februar 2013) angeben haben, dass er 2007 eine Prüfung der Beraterkosten im Zusammenhang mit der österreichischen Eurofighter-Kampagne in den Räumen von EADS Deutschland durchgeführt hat.

Dabei sei er auf 10 bis 15 Aktenordner gestoßen, die „offenbar Angebotsunterlagen von (Mitbieter) Saab/Gripen enthielten“. Auch sagte S., dass „die Unterlagen nach dem Wochenende nicht mehr da gewesen seien“, heißt es weiter.

Die Clifford-Chance-Anwälte konfrontierten zwei involvierte EADS-Manager mit diesen Aussagen. Einer bestätigte, dass es sich „dabei um Angebotsunterlagen von Saab/Gripen betreffend Gegengeschäfte gehandelt“ habe. Aber es seien nur „20 Blatterl“ gewesen. Was mit den Unterlagen von Saab letztendlich geschah, darüber gibt es in dem Bericht nur widersprüchliche Angaben. Auf Anfrage des KURIER teilt EADS/Airbus mit: „Da die Ermittlungen laufen, ist es uns nicht möglich, inhaltliche Stellungnahmen zu den einzelnen Fragen abzugeben.“ Man habe den Bericht direkt den Behörden übermittelt.

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