Betriebsausflug ins Silicon Valley

Betriebsausflug ins Silicon Valley
Bereits zum dritten Mal dürfen österreichische Firmen drei Monate lang ihr Glück im kalifornischen Hightech-Paradies versuchen.

Das kalifornische Silicon Valley steht synonym für die wichtigsten Technologie-Unternehmen der Welt. Neben Google, Facebook, Apple und anderen Weltkonzernen finden sich hier auch Tausende Start-ups, die in dem kreativen Umfeld dem Traum vom nächsten eigenen Technologie-Wunder hinterherjagen.

Für 13 heimische Firmen heißt es bald Koffer packen. Sie wurden im Rahmen der Wirtschaftskammer-Initiative „Go Silicon Valley“ aus 51 Bewerbern für einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Kalifornien ausgewählt und bekommen dort die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt.

Auswahl

Die Palette der von einer dreiköpfigen Expertenjury aus den USA ausgewählten Unternehmen ist bunt. Sie reicht vom Wiener Start-up egoArchive, das an einem persönlichen Webarchiv für Internet-User bastelt, bis hin zum Grazer Unternehmen SunnyBag, das sich auf Umhängetaschen mit integrierten Solarpanelen spezialisiert. Weitere Firmen, die eine Chance bekommen, sind Roofnode, die mit Funkantennen ländliche Breitband-Versorgung gewährleisten, sowie Spectralmind, die das Durchsuchen und Verwalten von digitalen Musik-Kollektionen radikal vereinfachen wollen.

Chance

Betriebsausflug ins Silicon Valley

Neben dem Ausloten potenzieller Finanz-Investoren können die Firmen die Zeit vor allem zum Knüpfen von Kontakten, aber auch zur Kundengewinnung nutzen. „Das Tempo im Silicon Valley ist für die meisten österreichischen Unternehmen zunächst einmal ein Schock“, meint Anton Emsenhuber, der als Wirtschaftsdelegierter der WKÖ die Start-ups vor Ort betreut.

„Entscheidungen werden enorm schnell gefällt, Angst vor Versagen oder Konkurs gibt es praktisch keine – im Gegenteil. Für das Scheitern erntet man genauso Anerkennung, weil man es zumindest probiert hat“, erklärt Emsenhuber im Gespräch mit dem KURIER. Diese spezielle Business-Mentalität sei sonst in keiner anderen Wirtschaftsregion zu finden.

Nachhaltig

„Nach wenigen Monaten im Silicon Valley ändert sich die eigene Business-DNA durch die erlebten Erfahrungen völlig“, meint auch Florian Kandler, der mit seiner Firma Ulmon im Vorjahr an der WKÖ-Initiative teilnahm. Besonders begeistert hat Kandler die offene Atmosphäre vor Ort. „Jeder hilft jedem, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Geheimniskrämerei bringt sowieso nichts, da mindestens fünf andere Firmen an der Umsetzung der gleichen Idee arbeiten.“

Die Firmen: Gute Ideen für Kalifornien

econob Finanztrends mit Nachrichtenanalyse erkennen
HLW Software Fernzugriff auf Computer mit Handy-Apps
Blue Monkeys Anbieter von Verrechnungssoftware
egoArchive persönliches Webarchiv im Internet
Creative Bits Fotoplattform mit Social-Media-Anbindung
Spectralmind Innovative Musik-Suche und -Verwaltung
Roofnode Breitband über Antennen im ländlichen Raum
Semantic Web Company Inhaltsbezogene Webanalyse
SMS.at Erprobter Kurznachrichten-Dienstleister
Blossom.io Organisations- und Kollaborations-Werkzeug
Applied Informatics Netzwerk-basierte Applikationen

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