Bericht: Signa Prime bereitet scheinbar Insolvenzantrag vor

Bericht: Signa Prime bereitet scheinbar Insolvenzantrag vor
Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde laut Insidern ein Insolvenzantrag erwartet.

Nach dem Insolvenzantrag der Signa Holding des österreichischen Immobilieninvestors René Benko bereitet anscheinend auch die wichtige Tochter Signa Prime einen Insolvenzantrag vor. Das berichtete Der Spiegel am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein Insolvenzantrag werde innerhalb der nächsten zwei Wochen erwartet. Signa war für die APA zunächst nicht erreichbar.

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Insidern zufolge bereitet das Management von Signa Prime eine Insolvenz in Eigenverwaltung vor, so der Spiegel. Derzeit werde mit Hochdruck an einem Sanierungsplan gearbeitet, der das Gericht von dieser Form der Insolvenz überzeugen soll. Man hoffe, dass dadurch Vermögenswerte gerettet werden könnten, heißt es in dem Bericht. Je mehr Vermögen erhalten bleibe, desto wahrscheinlicher sei es, dass auch die Holding das Insolvenzverfahren überlebe. Ob der Plan aufgehe, sei aber unklar.

Bekannte Immobilien

Zur Signa Prime Selection gehören bekannte Immobilien wie das Wiener Kunstforum, die Postsparkasse oder das KaDeWe in Berlin. Auch der Elbtower in Hamburg, dessen Bau vor Kurzem gestoppt wurde, gehört zur Gesellschaft.

Der Wert der Assets liege nach Angaben des Unternehmens bei 20,4 Milliarden Euro. Dem Aufsichtsrat der Signa Prime gehören neben Ex-Politiker Alfred Gusenbauer auch Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn und der ehemalige Casinos-Chef Karl Stoss.

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Die Verbindlichkeiten der Dachgesellschaft Signa Holding wurden zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags auf 5 Mrd. Euro beziffert, Ende 2022 waren es noch knapp 2 Mrd. Euro. Grund für die Differenz seien Haftungszusagen der Holding für Töchter, die nun berücksichtigt werden müssten. "Das schlägt nach oben durch", sagte ein Insider dem "Spiegel". Auch der Wert des Vermögens der Holding werfe Fragen auf. Ende 2022 mit 6,1 Mrd. Euro kalkuliert, wies der Insolvenzantrag Ende September nur noch 2,8 Mrd. Euro aus. Nicht nur der Wert der großen Unternehmenstöchter sei gesunken, sondern auch der nicht näher bezeichneter "verbundener Unternehmen".

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