Signa-Töchter haben insgesamt 14,31 Milliarden Euro Schulden

Signa-Töchter haben insgesamt 14,31 Milliarden Euro Schulden
Die Vorstände beider Gesellschaften kassierten insgesamt 31 Millionen Euro Prämien.

Im fünf Milliarden Euro schweren Insolvenzverfahren der Signa Holding von Rene Benko verschafft sich Insolvenzverwalter Christof Stapf einen Überblick über die Lage. Doch die Zeit ist für dieses komplexe Sanierungsverfahren mit der gesetzlichen Frist von 90 Tagen äußerst knapp. Kernfrage ist aber, was geschieht mit den wichtigen Töchtern Signa Prime Selection AG und Signa Development Selection AG.

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Sind diese Gesellschaften auch insolvenzgefährdet?

Beide Gesellschaften haben mit dem Sanierer Erhard Grossnigg einen dritten Vorstand erhalten. In der Signa Prime (313 Mitarbeiter) sind die lukrativsten Immobilien von Benkos Gruppe gebündelt. Doch der Konzern hat im Vorjahr bei einem Umsatz in Höhe von 465,86 Millionen Euro eine Milliarden Euro Verlust geschrieben.

Ursache sind Verluste aus den Abwertungen von Immobilienvermögen, mit dem Miet- und Pachteinnahmen erzielt werden. Während das Investment Property mit 14,23 Milliarden Euro beziffert wird, betragen die Verbindlichkeiten 11,55 Milliarden Euro; davon entfallen 6,66 Milliarden Euro auf Kreditverbindlichkeiten.

„Im Rahmen von Finanzierungsvereinbarungen mit Banken ist Signa Prime zur Einhaltung typischer Finanzkennzahlen wie Schuldendeckungsgrad oder Loan-to-Value verpflichtet“, heißt es im Lagebericht. Der Loan-to-Value bezeichnet das Verhältnis des Kreditbetrags zum Marktwert der belehnten Immobilie. Sollte diese Finanzierungsparameter verletzt und keine Lösung erzielt werden, können die Banken den Kredit fällig stellen.

Die hohen Krediten und andere Darlehen führen dazu, dass Signa Prime hohe Zinsendienste leisten muss. Allein im Geschäftsjahr 2022 mussten für die Zinsaufwendungen fast 426 Millionen Euro aufgebracht werden.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Signa Prime mit 30. November 2023 eine Anleihe in Höhe von 201,5 Millionen Euro zurückzahlen musste. Ob diese Zahlung erfolgt ist, ist unklar.

Für ihre erfolgreiche Tätigkeit haben die Signa-Prime-Vorstände im Jahr 2022 rund 19,13 Millionen Euro Prämien erhalten.

Verlust und Prämien

Indes hat auch die Signa Development, welche Immobilien entwickelt und später verkauft, bei einem Umsatz (2022) von 117,87 Millionen Euro rund 2,76 Milliarden Euro Verbindlichkeiten angehäuft. Der Jahresverlust beträgt 316,47 Millionen Euro. Für ihre Tätigkeit haben die Signa-Development-Vorstände im Geschäftsjahr 2022 9,19 Millionen Euro Prämien erhalten; zusätzlich kassierte ein ehemaliger Vorstand 2,688 Millionen Euro Prämie.

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