U-Haft: Benko in Einzelzelle
Benko verbringt seine Tage in einer Einzelzelle mit weniger als zehn Quadratmetern in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Besuch erhält er täglich von seinem Strafverteidiger Norbert Wess, mit dem er in einem Besucherraum stundenlang die Ermittlungsakten durchforstet. „In den Amtsstunden können Rechtsbeistände ihre Mandanten ohne Zeitbeschränkung besuchen“, heißt es aus dem Justizministerium. Die Amtsstunden sind von 8 bis 14 Uhr.
Wie berichtet, ist Benko vergangene Woche nicht nur festgenommen worden, sondern es wurden auch umfangreiche Hausdurchsuchungen in Innsbruck, Lech und Wien durchgeführt.
Die Liste der Vorwürfe ist lang. So soll Benko Investoren um Millionenbeträge betrogen sowie Vermögenswerte verschleiert und das in der Laura Privatstiftung gebunkerte Vermögen dem Zugriff der Behörden, der Masseverwalter und Gläubiger entzogen haben“. Immerhin soll es um Vermögen in dreistelliger Millionen Euro Höhe gehen.
Außerdem soll Benko insgesamt zehn Armbanduhren mit einem Gesamtwert von 478.000 Euro „vor der Insolvenz zur Seite geschafft haben“. Für Benko steht viel auf dem Spiel, drohen ihm doch wegen des Verdachts des Betruges, der betrügerischen Krida und der Untreue bis zu zehn Jahre Haft.
Dem Vernehmen nach bestreitet der 47-jährige Tiroler die Vorwürfe.
Vermögen sichergestellt
Wie groß das Vermögen ist, das kürzlich bei den Hausdursuchungen sichergestellt wurde, ist noch unklar. Laut Medienberichten soll jedoch ein Millionenvermögen beschlagnahmt worden sein. Nun ist ein neuer Verdacht aufgetaucht. Laut der Südtiroler Tageszeitung soll ein geheimer Tresor aus Benkos Umfeld „verschwunden“ gewesen, aber von den Ermittlern „gefunden“ worden sein. Demnach dürfte Benko seine Security-Leute angewiesen haben, einen Tresor zur Tante und zum Onkel seiner Frau zu verfrachten.
Auf die Spur des Tresors sollen die Ermittler aufgrund der Aussage eines ehemaligen Security-Mitarbeiters der Benkos gekommen sein.
„In diesem Tresor befanden sich neben hohen Bargeldsummen auch teure Manschettenknöpfe, Uhren und andere Wertgegenstände“, heißt es in der Südtiroler Tageszeitung. Indes sagt ein Insider aus Innsbruck zum KURIER, dass sich der Safe bereits seit etwa zwei Jahren bei den Verwandten von Benkos Frau befindet, die ihren Schmuck dort deponierte. René Benko soll den Geldschrank mitbenutzt haben.
Ermittlungen laufen
In Benkos Konkursverfahren haben die Gläubiger 2,4 Milliarden Euro Forderungen angemeldet. Der Inhalt des Tresors soll dem Masseverwalter aber verheimlicht worden sein. Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger schreibt zum Safe auf eine KURIER-Anfrage: „Ich kann Ihnen dazu keine erhellenden Informationen liefern, die strafrechtlichen Ermittlungen diesbezüglich laufen.“
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