Benko von Geldwäsche-Vorwurf entlastet

Benko von Geldwäsche-Vorwurf entlastet
Das Verfahren um den Tiroler Investor, der derzeit um die deutsche Warenhauskette Kaufhof wirbt, dürfte in Kürze eingestellt werden.

Der österreichische Investor und Kaufhof-Bieter René Benko ist laut Presseberichten vom Vorwurf der Geldwäsche entlastet. Ein Gutachten des österreichischen Bundeskriminalamts im Auftrag der dortigen Staatsanwaltschaft belege, dass die Verdächtigungen nicht haltbar seien, berichten sowohl die Bild-Zeitung als auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Das Verfahren gegen Benko dürfte in Kürze eingestellt werden, schreibt die FAZ. Noch in dieser Woche würden die Vorwürfe ausgeräumt sein, so die Financial Times Deutschland (FTD).

Benko liefert sich mit Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen derzeit einen Bieterwettstreit um die Warenhauskette Kaufhof. Nach Angaben der Tageszeitung Österreich hat Benko zwischen 2 und 3 Mrd. Euro geboten. "Wir haben ein verbindliches Angebot gelegt, die Summe liegt zwischen zwei und drei Mrd. Euro. Details darf ich aus vertraglichen Gründen nicht nennen", wird der Tiroler zitiert. In den nächsten Tagen müssten kaufmännische Dinge wie Kaufvarianten und Vertragsoptionen noch geklärt werden. Er sei guter Dinge, "wir sind nach wie vor der ideale Partner. Wir kaufen jedoch nicht um jeden Preis."

Verkauf wird "noch einige Zeit dauern"

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Wer den Zuschlag für Kaufhof erhält, wird im laufenden Jahr voraussichtlich aber nicht mehr entschieden. Benko aber mahnte zur Eile. "Wir gehen von einer zeitnahen Einigung aus und stehen jedenfalls für langwierige Verhandlungen und Preistreiberei nicht zur Verfügung", sagte er der FTD.

Der scheidende Metro-Konzernchef Eckhard Cordes hatte am Samstag der FAZ gesagt, er gehe "davon aus, dass der Verkauf voraussichtlich noch einige Zeit dauern wird". "Eine Unternehmensveräußerung dieser Größenordnung ist nun mal eine sehr komplexe Transaktion." Früher geäußerte Kaufpreisvorstellungen von 2 bis 3 Mrd. Euro wollte Cordes nicht mehr bekräftigen: "Dazu darf ich nichts sagen, und ich kann es derzeit auch noch gar nicht."

Kaufhof passt nicht zu Metro

Cordes, der zum Jahreswechsel vom bisherigen Finanzvorstand Olaf Koch an der Konzernspitze abgelöst wird, hat die Warenhaustochter des Handelskonzerns schon vor Jahren zur Disposition gestellt. Die Kette passt seiner Ansicht nach nicht mehr zum Geschäft der Metro, die mit Großmärkten und den Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn expandieren will.

Ursprünglich hatte Cordes eine Warenhausallianz zwischen Kaufhof und dem Rivalen Karstadt angestrebt. Doch Karstadt war aus der Insolvenzmasse des Arcandor-Konzerns an den Investor Nicolas Berggruen gegangen. Anfang November wurde bekannt, dass Berggruen und der österreichische Immobilieninvestor Rene Benko konkurrierende Angebote für Kaufhof vorgelegt haben.

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