Beim digitalen Zähler drohen noch Stromschläge

Die Smart Meter Umstellung in Österreich ist bereits in vollem Gange. Nun soll es aber einige gesetzlichen Änderungen geben.
Österreichs Versorger sind zwar Vorreiter, lassen aber viele Probleme offen.

Die heimischen Energieversorger (EVU) sind im europäischen Vergleich mit dem Einbau der Smart Meter bei ihren Kunden rasant unterwegs: "57 Prozent der Unternehmen haben laut eigener Aussage mit dem Rollout der digitalen Stromzähler bereits begonnen", sagt Stefan Uher, Energieexperte des Beratungsunternehmens EY in Österreich.

Der Anteil liege deutlich höher als bei den deutschen Versorgern. Die heimischen Energieunternehmen sehen die Digitalisierung auch weniger als Bedrohung als die Deutschen. "Cybercrime wird aber noch ein Thema für die Versorger werden", sagt Uher. Damit müssten sie sich künftig noch stärker beschäftigen. In Deutschland befassen sie Experten-Arbeitskreise intensiv mit dem Thema. Denn durch die Digitalisierung werden Stromsysteme großflächig enger vernetzt und anfälliger für Hacker.

Die Umstellung der Kunden auf digitale Zähler wird von den Unternehmen vor allem deswegen vorangetrieben, weil sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Demnach müssten sie 95 Prozent aller Geräte bis 2019 ausgetauscht haben. Dies werden sie nicht schaffen, eine Verlängerung der Frist bis 2022 wurde bereits beantragt. Fünf Prozent der Kunden können nach aktueller Gesetzeslage Smart Meter ablehnen. Was passiert, wenn es mehr sind? Darauf gibt es bis jetzt keine klare Antwort. Die Arbeiterkammer fordert längst eine Nachschärfung des Gesetzes. Die Versorger sind der Meinung, dass alle Kunden einen Smart Meter bekommen. Sie könnten nur die Verbrauchsablesung im 15 Minuten-Takt ablehnen. Diese Funktion würde dann am Gerät ausgeschaltet.

Daten-Weitergabe

Nicht endgültig geklärt ist auch die Datenfrage. Grundsätzlich bekommt der Netzbetreiber die Verbrauchszahlen der Kunden via Smart Meter. Das Stromvertriebsunternehmen ist per Gesetz aber völlig getrennt vom Netzunternehmen, Daten dürfen nicht hin- und hergeschleust werden.

Der Vertrieb aber will an die Verbrauchsdaten der Kunden, um sie in neue Tarifmodelle verpacken zu können. Bezahlt wird dann je nach Stromverbrauchsverhalten mehr oder weniger. Damit wollen die Versorger den Kunden Smart Meter schmackhaft machen.

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