Bei Niemetz ticken die Schwedenbomben

Bei Niemetz ticken die Schwedenbomben
Gewerkschaft verhandelt wegen offener Löhne – Immo-Verkaufserlös an Bank

In der Süßwarenfabrik Niemetz am Wiener Rennweg, bekannt durch die Schwedenbomben, kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Die Löhne und Gehälter für November und das Weihnachtsgeld sollen (noch) nicht an die etwa 40 Mitarbeiter gezahlt worden sein. Das ist der Informationsstand von Manfred Anderle von der Produktionsgewerkschaft PRO-GE. Daher hat Anderle für Freitagfrüh ein Gespräch mit der Geschäftsführung vereinbart. „Herr Batchelor hat versprochen, dass vor Weihnachten gezahlt wird“, sagt Anderle. „Das Gespräch war längst überfällig, weil wir wissen wollen, wie das Business-Konzept von Niemetz ausschaut.“ Nachsatz: „Wir wollen auch wissen, ob Niemetz verkauft wird.“

Unklar ist für die Gewerkschaft auch, ob aus dem Verkauf der Firmenliegenschaft an die Immobilienentwickler Wienwert/SÜBA Geld in den Betrieb geflossen ist. Dem Vernehmen nach soll der Erlös aber großteils zur Schuldentilgung an die Raiffeisenlandesbank OÖ gegangen sein. Sie hatte Pfandrechte in Höhe von drei Millionen Euro auf dem Firmengrundstück. Käufer Wienwert/SÜBA soll Niemetz auch einen Überbrückungskredit gewähren.

Weder Niemetz-Geschäftsführer Steve Batchelor noch Firmenanwalt Stephan Nitzl waren für eine Stellungnahme zu erreichen.
 

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