Bei Müllner-Holz ist der Wurm drin

Bei Müllner-Holz ist der Wurm drin
Steirische Holzhändler soll fortbetrieben, aber das Personal massiv abgebaut werden.

Die Firma Müllner-Holz-Handelsgesellschaft m.b.H. mit Sitz im steirischen Kaindorf hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigt Franz Blantz vom Gläubigerschutzverband AKV. Müllern-Holz hat im Geschäftsjahr 2014 rund 3,456 Millionen Euro umgesetzt und beschäftigt 16 Mitarbeiter. "Ich glaube schon, dass ein Fortbetrieb und der geplante Sanierungsplan nach dem Verkauf der Vorräte und einer Sondervereinbarung mit der Steiermärkischen Sparkasse möglich ist", sagt Insolvenzexperte Blantz zum KURIER.

Die Pleiteursachen

"Der Rohstoff wird teilweise von im Eigentum des Unternehemens stehenden Waldliegenschaften geerntet, zum Teil zugekauft“, heißt es im Insolvenzantrag. „Unwetter haben in den vergangenen Jahren europaweit zu großen Windwürfen und damit zu einem Überangebot an Holz auf dem Markt geführt. Dadurch haben sich die Preise insbesondere im Energieholzsektor negativ entwickelt." Nachsatz: "Dieser Bereich war zuletzt massiv defizitär." Aufgrund der schlechten Witterung in den vergangenen Wochen sei es nicht möglich gewesen, in den betriebseigenen Wäldern zu arbeiten. Daraus entstand, so das Unternehmen, ein Liquiditätsengpass, der trotz intensiver Bemühungen nicht behoben werden konnte.

"Das Unternehmen beabsichtigt, den defizitären Unternehmensteilbereich 'Energieholz' zu schließen und sich mit einem deutlich reduzierten Personalstand auf die Geschäftsfelder Industrieholz und Brennholzverkauf zu konzentrieren", heißt es weiter. "Im Rahmen eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung wird es auf diese Weise möglich sein, das Unternehmen gewinnbringend fortzuführen."

Das Vermögen

Die Aktiva werden laut AKV mit 1,35 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 800.000 Euro auf zum Teil an die Hausbank verpfändete Liegenschaften und 150.000 Euro auf den Maschinenpark; auf 300.000 Euro wird der Wert des Lagers geschätzt und die Kundenforderungen (100.000 Euro) sind an eine Bank abgetreten.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 1,846 Millionen Euro angegeben, davon entfallen 1,4 Millionen Euro auf die Steiermärkische Bank & Sparkassen AG.

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