Bei Jenoptik-Autosparte wackeln Jobs

A Jenoptik's technician checks a laser unit at a production line of their facility in Jena
Firmenchef: Keine Massenkündigungen geplant, aber punktuelle Personalanpassungen.

Der deutsche Technologiekonzern Jenoptik plant wegen gesunkener Aufträge aus der schwächelnden Automobilindustrie einen Jobabbau. Betroffen sei hauptsächlich der Bereich industrielle Messtechnik, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jenoptik AG, Stefan Traeger, am Dienstag in Jena bei der Vorlage der Geschäftszahlen bis Ende September.

"Es ist nicht so, dass wir jetzt Massenentlassungen vorhaben", sagte Traeger. "Es gibt punktuelle Anpassungen." Gespräche mit dem Betriebsrat liefen voraussichtlich bis Jahresende. Die Kosten in diesem Bereich müssten der Umsatzentwicklung angepasst werden.

Der gesamte Bereich Messtechnik beschäftigt nach seinen Angaben im In- und Ausland 500 bis 800 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte in Deutschland. Wie viele Arbeitsplätze wegfallen könnten, wollte Traeger mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen nicht sagten. Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern rund 4.000 Beschäftigte. Davon seien derzeit 400 bis 600 in Kurzarbeit, allerdings nicht zu 100 Prozent, so der Vorstandschef.

Insgesamt verbuchte Jenoptik nach drei Quartalen einen Umsatzrückgang von 13,1 Prozent auf 505,0 Mio. Euro. Vor allem in Amerika kam es zu deutlichen Einbußen. Der Gewinn verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 44,3 Mio. auf 24,4 Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr peilt Jenoptik zusammen mit der im September mehrheitlich übernommenen Trioptics GmbH (Wedel) einen Umsatz zwischen 755 und 775 Mio. Euro an. "Wir werden in jedem Fall schwarze Zahlen schreiben", sagte Traeger. Solide liefen das Geschäft mit der Halbleiterindustrie sowie mit Verkehrsicherheits- und Militärtechnik. 2019 hatte der Optik-, Elektronik- und Militärtechnikkonzern noch 855 Mio. Euro Jahresumsatz erwirtschaftet.

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