Die JUFA-Hotelgruppe (60 Standorte, 1.400 Beschäftigte, 100 Millionen Euro Umsatz), eines der größten Tourismusunternehmen Österreichs, steckt in einer wirtschaftlichen Krise.
Nachdem der Standort in Knappenberg bereits 2023 geschlossen wurde, sollen nun die Standorte in Bleiburg und Sirnitz, Kärnten, sowie die steirischen Standorte in Admont, Pöllau und Seckau zugesperrt werden. Zuerst hat die Kleine Zeitung darüber berichtet. Für den Standort am Hochrindl (Sirnitz) werden noch Gespräche über eine Nachnutzung geführt. Insgesamt sind 45 Mitarbeiter von der Schließung betroffen, sie sollen aber großteils an anderen Standorten weiterbeschäftigt werden.
Die Ursache der Misere geht auf die Corona-Pandemie zurück. „Wir haben 50 Betriebe in einer Gesellschaft gehabt und deshalb haben wir um 14,5 Millionen Euro weniger Covid-Förderung erhalten als der Mitbewerb, der in Einzelgesellschaften aufgeteilt ist“, sagt JUFA-Chef Gerhard Wendl zum KURIER. „Wir sind bei den Obergrenzen der Covid-Förderung angestanden. Das hat uns wirtschaftlich in die Knie gezwungen.“
Politik fand keine Lösung
Denn im Gegensatz zum Mitbewerb musste JUFA die steigenden Betriebskosten, die höhere Zinsen und damit Belastungen für Modernisierungen und Expansionen allein schultern. Mit Zinsen führte alleine der Ausfall einer adäquaten Covid-Förderung bei der Hotel-Gruppe zu einem Loch von etwa 17 Millionen Euro. Laut Wendl wurde daher versucht, mit der Politik eine Lösung zu finden.
Doch im August hat das Finanzministerium eine Absage erteilt. Nun muss die JUFA-Hotelgruppe restrukturiert werden. „Wir haben aufgrund der Benachteiligung in der Cofag-Geschichte entschieden, damit wir uns neu aufstellen können, dass wir uns von jenen Standorten trennen, die wirtschaftlich nicht so erfolgreich sind.“ JUFA ist nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz tätig. In Österreich ist JUFA in allen Bundesländern vertreten.
Hohe Verluste
„Es gibt aber auch Projekte, die jetzt entstehen“, sagt Wendl. „Wir werden in Zukunft mit einem neuen Partner weiterarbeiten. Wir werden in eine 50:50-Partnerschaft gehen. Es handelt sich dabei um niemanden aus der Branche und es ist auch kein Finanzinvestor, sondern es ist jemand, der in das Tourismus-Segment einsteigen will.“
In der zuletzt beim Firmenbuch eingereichten Bilanz 2021/2022 der JUFA Hotels Österreich GmbH wird der Jahresverlust mit 4,26 Millionen Euro beziffert, der Bilanzverlust mit 13,93 Millionen Euro und die Verbindlichkeiten mit 35,22 Millionen Euro.
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