Behörde sagt, was in die Mineralwasserflasche kommt

Behörde sagt, was in die Mineralwasserflasche kommt
Eigentümer der Quellen brauchen vom Land eine Genehmigung zur Abfüllung

In Bad Vöslau werden jährlich rund 500.000 Hektoliter Mineralwasser abgefüllt und unter der Marke Vöslauer verkauft. „Bei Bedarf könnte die Abfüllmenge auf bis zu 880.000 Hektoliter gesteigert werden“, sagt Vöslauer-Vorstand Herbert Schlossnikl. Das Mineralwasser-Unternehmen sowie die Quelle in Bad Vöslau gehören zur Ottakringer AG, die wiederum im Besitz der Familie Wenckheim, weiteren Familien sowie zum Teil im Streubesitz (6 Prozent) ist. Dass das Unternehmen im Besitz der Quelle ist, heißt noch lange nicht, dass es Wasser abfüllen kann, so viel es will. Schlossnikl: „Wir müssen regelmäßig bei der Landesregierung um Konsens ansuchen.“ Sprich, um die Fördergenehmigung, die dann für 25 Jahre vergeben wird. Allerdings erst nachdem nachgewiesen ist, dass die Quelle nachhaltig bewirtschaftet wird, also nicht mehr entnommen wird, als nachrinnt.

Nicht jedes Wasser darf sich natürliches Mineralwasser nennen. „Es muss etwa gewährleistet sein, dass es zu keiner Verunreinigung kommen kann“, erläutert Schlossnikl. Vöslauer sichert dies durch Tiefenbohrungen von bis zu 660 Metern. Zudem muss in einem Anerkennungsverfahren die Mineralisierung des Wassers und die Stabilität der Mineralisierung nachgewiesen werden.

Behörde sagt, was in die Mineralwasserflasche kommt

Allein Vöslauer füllt jährlich rund 500.000 Hektoliter Wasser ab

Im burgenländischen Kobersdorf hat die Waldquelle gerade so ein Genehmigungsverfahren für ihre neu erschlossene, zehnte Quelle laufen. „Es zeigt sich schon, dass wir eine andere Mineralisierung haben als bei den anderen neun Quellen“, sagt Monika Fiala, Geschäftsführerin der Waldquelle.

3 Quellen, eine Marke

Wobei in einer Waldquelle-Flasche genau genommen nicht das Wasser einer Quelle steckt, sondern eine Mischung aus drei Quellen. „Das ist streng geregelt, die Mineralisierung ist bei jeder Quelle etwas anders“, erläutert Fiala, deren Quelle alle in einem Umkreis von einem Kilometer liegen. Was wo gefördert wird, wird elektronisch aufgezeichnet und jährlich der Landesregierung zur Kontrolle überreicht. Waldquelle füllt übrigens auch die Eigenmarken Urquell und Clever für den Rewe-Konzern ab, allerdings aus anderen Quellen als Waldquelle. Das Unternehmen gehört seit 2008 der schweizerisch-italienischen Familie Pasquale.

Auch die Römerquelle im burgenländischen Edelstahl ist im ausländischen Besitz. 2008 ist Coca Cola Hellenic eingestiegen, die Abfülltochter des US-Getränkeriesen. Das Wasser wird hier aus einem unterirdischen See geschöpft.

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