BAWAG holt Sonja Sarközi nun in den Mutterkonzern

Sonja Sarközi, Vorstandsdirektorin easybank
Sarközi soll als "Chief Innovation Officer" das Privatkundengeschäft stärken.

Bei der BAWAG steht eine Neuausrichtung an und intern damit eine personelle Änderung. Sonja Sarközi, derzeit Chefin der Onlinebanktochter Easybank, soll in den Mutterkonzern BAWAG PSK wechseln. Ihr wurde hier der Posten eines "Chief Innovation Officer" angeboten. Es gehe um die stärkere Digitalisierung und den Ausbau des Privatkundengeschäfts insgesamt, heißt es von der Bank zur APA.

Sarközi soll in ihrer neuen Funktion an BAWAG-Chef Byron Haynes berichten. Vorgesehen ist, dass sie "nach einer geordneten und zeitlich ausreichenden Übergangsphase" ihre CEO-Funktion in der Easybank nieder legen und dann in den Aufsichtsrat der Onlinetochter wechseln wird, so die BAWAG. Festgemacht werden die Pläne in den nächsten Wochen. Letzte Woche wurden intern Mitarbeiter informiert.

Für die Bankengruppe soll Sarközi "zur Stärkung des Privatkundengeschäfts für die Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten zuständig sein", verlautete am Dienstag aus der BAWAG.

"Neuausrichtung"

In der Belegschaft sorgt die angekündigte "Neuausrichtung" indes für Sorge, dass der Sparstift stärker angesetzt wird, wie das "WirtschaftsBlatt" schreibt. Zu Einzelheiten der künftigen Tätigkeit der neuen Produktentwicklerin und weiteren Hintergründen der Personalie wurden keine näheren Angaben gemacht. Über die Nachfolge an der Spitze der Onlinetochter wollte sich eine Sprecherin vorerst auch nicht äußern. Sarközi folgt der Zeitung zufolge der 37-jährige gebürtige Inder Satyen Siddharth Shah nach. Er solle in der BAWAG aber seinen Posten als Vorstand für das operative Geschäft/Chief Operating Officer (COO) behalten.

Mit diesem personellen Schachzug könnte die BAWAG nun auch ihr Konzern-Schmuckstück Easybank neu strukturieren, heißt es in dem Bericht. Shah habe im Konzern die Oberhoheit über die "E2E GmbH". Diese Tochter ist für die "Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Kredite, Verwaltung von Konten" und ähnliche Tätigkeiten installiert worden. Knackpunkt: Die Mitarbeiter unterliegen nicht dem Banken-Kollektivvertrag (KV), sondern dem günstigeren Angestellten-KV. Deshalb gehe im Haus derzeit das Gespenst weiterer Rationalisierungen um, also dass klassische Banktätigkeiten häufiger als bisher von der günstigeren E2E erledigt werden. Auslagerungen von Verwaltungstätigkeiten in die E2E GmbH bestätigt die BAWAG der Zeitung derzeit nicht, wenngleich man freilich auch nicht "in die Zukunft blicken könne".

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