Bausparkassen profitieren vom boomenden Wohnbau

Die Bauspar-Chefs: Manfred Url (Raiffeisen), Susanne Riess (Wüstenrot), Josef Schmidinger (s-Bausparkasse) v.l.n.r
Bausparkassen können sich im Wettbewerb gegen Bankkredite gut behaupten.

Kredite. Österreichs Bausparkassen wollen mit günstigen Finanzierungen "zum großen Thema leistbares Wohnen" beitragen. 2016 ist ihnen das auch gelungen: Die Finanzierungsleistung der vier Institute (Raiffeisen, s-Bausparkasse, Wüstenrot und start:bausparkasse) ist um 200 Millionen auf 2,88 Milliarden Euro gestiegen, zog Wüstenrot-Chefin Susanne Riess, die derzeit den Vorsitz im Arbeitsforum Österreichischer Bausparkassen innehat, Bilanz.Mit Krediten ab 1,35 Prozent Zinsen pro Jahr liegen sie auch im Wettbewerb mit den Banken um Wohnbaufinanzierungen gut im Rennen. Die Bausparkassen gehen davon aus, dass dank der steigenden Wohnbautätigkeit die Nachfrage weiterhin zulegen werde. "Besonders für junge Menschen ist leistbares Wohnen ein Problem. Die Zahl der 18- bis 29-Jährigen, die noch bei den Eltern wohnen, hat sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt", sagt Riess. Gefragt seien Wohnungen mit etwa 60 Quadratmetern, die höchstens 500 bis 600 Euro brutto im Monat kosteten.

Besonders schwierig sei die Lage in Wien, wo im Vorjahr 27.000 Menschen zugezogen seien, die rund 12.000 Wohnungen benötigten. Es seien aber nur 10.000 Wohnungen fertig gestellt worden.

Gut geparkt

Bei weitem nicht mehr so stark wie früher ist wegen der niedrigen Zinsen der Zulauf zum Bausparen. Die Einlagen blieben mit 20,42 Milliarden Euro in etwa unverändert. 773.629 neue Bausparverträge wurden 2016 abgeschlossen – etwas weniger als 2015. Die Sparer lassen ihr Geld aber nach Ablauf der sechsjährigen Bindungsfrist gerne bei den Bausparkassen liegen: 0,2 bis 0,5 Prozent bekommen sie für diese täglich fälligen Einlagen.

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