bauMax verabschiedet sich aus Ungarn

Die Heimwerker-Kette bauMax schrumpft weiter: Nur das Kerngschäft in Österreich, Tschechien und Slowakei soll erhalten werden.
Die 14 Standorte in Ungarn werden geschlossen, die Immobilien werden an XXXLutz verkauft. 788 Jobs betroffen.

Der Verkaufsprozess der angeschlagen Heimwerkerkette bauMax soll voll im Gang sein. Laut gut informierten Kreisen wird erwartet, dass die Interessenten für das bauMax-Paket Österreich, Tschechien und Slowakei in absehbarer Zeit verbindliche Angebote legen. Die Abgabe-Frist dafür soll noch laufen. „Spannend wird es erst, wenn die Angebote auf dem Tisch liegen und die Endverhandlungen beginnen“, sagt ein Insider zum KURIER. Von bauMax selbst gibt es dazu keine Stellungnahme.

Indes wurden die Mitarbeiter von der Geschäftsführung unter Michael Hürter über weitere wichtige Entscheidungen informiert: Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heißt es einem internen Schreiben, wir wollen Sie über die Zukunft von bauMax informieren. Auf Grund des großen Erfolges des neuen Vertriebskonzeptes, das im Oktober 2014 am Standort Tulln vorgestellt wurde, sollen die Märkte in Österreich, in Tschechien und in der Slowakei auf das neue Konzept umgestellt werden. Mit der Umsetzung soll im Herbst 2015 begonnen werden.

Ungarn wird geopfert

„Um diese Vorhaben zügig und parallel zur laufenden Restrukturierung umsetzen zu können, werden alle Kräfte auf diese drei Länder konzentriert“, hießt es weiter. „Das bedeutet, dass wir uns leider aus dem ungarischen Markt verabschieden werden. Die 14 Standorte werden bis zum zweiten Quartal 2015 geschlossen, die Standort-Immobilien werden verkauft.“ Sie sollen vom Möbelhändler XXXLutz übernommen werden. Noch im Vorjahr hatte sich die Geschäftsführung zur Erhaltung des Ungarn-Geschäftes bekannt. 788 Arbeitsplätze sind von der Schließung in Ungarn betroffen.

Neue Online-Welt

Das neue Vertriebskonzept von bauMax setze insbesondere "auf Kundenservice und neue Sortimentsgestaltung und es verbindet traditionellen Handel mit der neuen Online-Welt". Die Kunden sollen zufriedener sein und der Umsatz pro Quadratmeter um 15 Prozent gestiegen sein. Die Kunden finden sich schnell im Markt zurecht und kaufen im Durchschnitt um 7,4 Prozent mehr ein. Sie sind vom Sortiment, der Einfachheit und dem neuen Tempo begeistert, meint man bei bauMax.

Drei Märkte in Slowenien

bauMax hat sich 2014 laut APA aus der Türkei zurückgezogen und die Tochtergesellschaften in Rumänien und Bulgarien verkauft. Auch die Zukunft von bauMax in Kroatien steht unter keinem guten Stern. Über das Kroatien-Geschäft ist im vergangenen Sommer in Vor-Insolvenzverfahren eröffnet worden. Auch hier steht eine Schließung oder ein Verkauf im Raum. Hierzulande werden 65 Märkte betrieben und 4000 Mitarbeiter beschäftigt, weitere 24 Standorte gibt es in Tschechien und 14 in der Slowakei. In Slowenien werden nach wie vor drei Märkte weitergeführt. Sie sind nicht Teil des neuen Betriebskonzeptes.

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