baumax: 7,5 Millionen für gekündigte Mitarbeiter

baumax: 7,5 Millionen für gekündigte Mitarbeiter
Gewerkschaft verhandelte erfolgreich, Sozialplan und Arbeitsstiftung für baumax-Mitarbeiter steht.

Rund um die Verwertung der maroden Baumarktekette baumax gibt es jetzt eine relativ gute Nachricht. Der Sozialplan für die gekündigten Mitarbeiter steht.

baumax: 7,5 Millionen für gekündigte Mitarbeiter
ABD0037_20141106 - WIEN - ÖSTERREICH: FSG-Chef Wolfgang Katzian im Rahmen einer Sitzung des SPÖ-Präsidiums am Donnerstag, 6. November 2014, in Wien. - FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER
„Es ist bis in die Nacht verhandelt und ein positives Ergebnis erzielt worden“, sagt Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschafter der Privatangestellten (GPA) zum KURIER.

Der Sozialplan basiert auf einem ausgetüftelten Punktesystem. Jeder Punkt wird mit einem Euro-Betrag bewertet. Unter anderem wird das Lebensalter, die Länge der Dienstzeit, das Brutto-Gehalt und aber auch Sozial-Komponenten wie die Zahl der Kinder dem Mitarbeiter angerechnet. Unter dem Strich werden die Punkte in Euro umgewandelt.

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400 Mitarbeiter

Dieser Sozialplan gilt für die 280 Mitarbeiter in der baumax-Zentrale in Klosterneuburg und für die 120 Mitarbeiter im baumax-Logistik-Lager in Wien-Aspern. Zugleich gilt diese finanzielle Abfederung auch für jene Mitarbeiter, die gekündigt werden, weil ihr Standort geschlossen wird. Unter anderem werden die Filailen in Spittal an der Drau, Wien 23 und Wien-Stadlau geschlossen. Zwölf baumax-Filialen stehen noch zum Verkauf. Gibt es für einzelne Filialen keine Nachnutzungs-Lösung, sollen auch diese geschlossen werden. Daher kann derzeit noch nicht exakt hochgerechnet werden, wie viele baumax-Mitarbeiter aus Märkten vom Sozialplan umfasst werden. Baumax selbst hat vorsorglich 1100 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Die Arbeitsstiftung

Außerdem wird auch eine Arbeitsstiftung für Mitarbeiter eingerichtet, die 50 Jahre und älter sind sowie 15 Jahre und länger im Unternehmen sind. Dieses Angebot gilt derzeit für rund 120 baumax-Mitarbeiter. Dem Vernehmen nach soll insgesamt ein ordentlicher Millionen-Betrag in die Hand genommen werden. Nach Informationen, die dem KURIER und dem Standard vorliegen, werden insgesamt 7,5 Millionen Euro bereitgestellt, davon 3,5 Millionen Euro für die 400 Mitarbeiter aus der Konzernzentrale und dem Logistikzentren; weitere vier Millionen Euro werden für jene Mitarbeiter zur Verfügung gestellt, deren Märkte geschlossen werden. Dem Vernehmen nach soll anfangs bei den Verhandlungen nur von insgesamt 3,5 Millionen Euro die Rede gewesen sein.

Wie der KURIER berichtete, beschäftigte baumax zuletzt im Schnitt rund 3674 Mitarbeiter. Zumindest 3000 Arbeitsplätze könnten erhalten werden, Optimisten gehen sogar von bis zu 3150 Jobs aus. Denn: Der baumax-Konkurrent OBI wird 49 Filialen in Österreich weiterführen und damit auch die Mitarbeiter in den einzelnen Filialen samt ihren Alt-Verträgen übernehmen. Grundlage dafür ist das Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG).

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