baumax: Filetierung geht nun in die Schlussrunde

Die Heimwerker-Kette bauMax schrumpft weiter: Nur das Kerngschäft in Österreich, Tschechien und Slowakei soll erhalten werden.
Die Gewerkschaft hofft, dass doch bis zu 3000 Arbeitsplätze gerettet werden können.

Die Verwertung der angeschlagenen Baumarktkette baumax (65 Standorte in Österreich) geht in die Endrunde. Wie berichtet wird der deutsche Konkurrent OBI 49 baumax-Märkte samt dem Personal weiterführen. Drei baumax-Filialen werden vom Grazer Immo-Entwickler Supernova künftig anderweitig genutzt.

Für die restlichen 13 Standorte gilt es nun Käufer bzw. Nachnutzer zu finden. In einzelnen Fällen könnte es sich etwas spießen. Vor allem dort, wo die baumax-Märkte auf fremden Grundstücken errichtet worden sind. In diesen Fällen liegt die Entscheidung beim Liegenschaftseigentümer, wenn es um die Nachnutzung der Gebäude geht.

"Dieser kann neue Spielregeln definieren", sagt Wolfgang Katzian, Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) zum KURIER. Wenn aber wieder ein Baumarkt einzieht, werde der Eigentümer wohl nichts dagegen haben.

Erfolgreicher Deal

Von den 13 Rest-Filialen wurde jene in Saalfelden bereits verkauft. "Wir haben uns schon länger um diesen Standort bemüht und vor wenigen Tagen den Zuschlag erhalten", sagt Heinrich Wimmer vom Lagerhaus Salzburg zum KURIER. "Das kommt uns sehr gelegen, weil wir in Saalfelden einen neuen Standort gesucht haben."

Der neue sei nur etwa 200 Meter Luftlinie vom alten entfernt. Auch die Gewerkschaft hatte sich in diesem Fall eingebracht. "Wir sind überall vor Ort dabei, um möglichst viele Jobs zu retten", sagt Katzian. Sein ehrgeiziges Ziel ist es, bis zu 3000 der 3674 Jobs zu sichern.

Wie berichtet, wurden 1100 baumax-Mitarbeiter vorsorglich beim Arbeitsmarktservice AMS zur Kündigung angemeldet, darunter sind 72 der 275 Lehrlinge. Laut Insidern wird gerade für die Lehrlinge eine Lösung gesucht.

Dem Vernehmen nach sollen am Mittwochnachmittag bereits Verhandlungen über einen Sozialplan für die Mitarbeiter stattgefunden haben.

"Wir sehen die größten Probleme beim Logistikzentrum in Wien-Aspern und bei der Unternehmenszentrale in Klosterneuburg", sagt Katzian. "In diesen zwei Bereichen sehe ich im Moment noch keine Lösung für die Mitarbeiter." Nachsatz: "Für diese brauchen wir einen Sozialplan und eine Mitarbeiterstiftung."

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