Millionenpleite einer Baufirma in OÖ

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Bei Baumann Erdbewegung GmbH wackeln 44 Jobs – Betrieb hat rund 3,29 Mio Euro Schulden.

Das oberösterreichische Tiefbauunternehmen Baumann Erdbewegung GmbH mit Sitz in St. Marienkirchen bei Schärding konnte das finanzielle Loch nicht mehr stopfen. Das Unternehmen, das erst im Jahr 2000 gegründet wurde, hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Das Verfahren ist bereits eröffnet worden. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände AKV, Creditreform und KSV1870 dem KURIER.

44 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Das Unternehmen, das vor allem Baggerungen, Steinschlichtungen und Abbrucharbeiten durchführt, wird seinen Gläubigern 30 Prozent Quote bieten.

Die Pleiteursachen

Der Tiefbau-Betrieb, der vor allem in Oberösterreich und Salzburg tätig ist, verbuchte von 2011 bis 2013 Gewinne. Im Jahr 2013 setzte der Betrieb rund 5,82 Millionen Euro um, 2014 sogar rund 6,43 Millionen Euro - Skonti sind von den Beträgen bereits abgezogen. Im Vorjahr wurde jedenfalls ein Verlust in Höhe von 655.000 Euro gebaut."Die Ursachen liegen im Wesentlichen in den nicht unerheblichen Wertberichtigungen im Zusammenhang mit offenen Forderungen gegen die insolvente Alpine Bau GembH sowie gegen die Fellner Bau GmbH", heißt es im Insolvenzantrag, der mit den beigefügten Bilanzen und Liquiditätsrechnungen 209 Seiten umfasst. Die Wertberichtigungen dieser Forderungen betrugen 580.000 Euro. Dazu kamen weitere Wertberichtigungen durch die Insolvenz der Bortenschlager Bauunternehmen GmbH.

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden mit 3,291 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 2,235 Millionen Euro auf die Lieferanten und 558.000 Euro auf Banken; bei der Gebietskrankenkasse und der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse BUAK sind insgesamt rund 210.000 Euro offen, bei der Finanz fast 130.000 Euro. Die Aktiva werden mit 1,737 Millionen Euro ausgewiesen, davon entfallen 918.600 Euro auf "unfertige Erzeugnisse", rund 346.500 Euro auf das Anlagevermögen, 257.000 Euro auf offene Forderungen gegen Lieferanten und 206.000 Euro auf sonstige Forderungen.

Die Zukunft

"Dem Liquiditätsplan ist zu entnehmen, dass die 30 Prozent Quote für die Gläubiger aus dem laufenden Betrieb, offenen Teilrechnungen und offenen Lieferforderungen erwirtschaftet werden kann", heißt es weiter. "Sollte wider Erwarten die Finanzierung der Quote nicht möglich sein, könnte gegebenenfalls die Quote durch eine Fremdfinanzierung, sprich Bank, aufgebracht werden." In den Monaten Juli, August und September sollen insgesamt 1,3 Millionen Euro netto umgesetzt werden. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) soll Ende Septamber rund 54.300 Euro betragen.

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