Bauern rechnen mit deutlich höheren Preisen für Kartoffeln

Bauern rechnen mit deutlich höheren Preisen für Kartoffeln
In Deutschland sollen Erdäpfel um bis zu 30 Prozent teurer werden. Auch in Österreich könnten die Preise steigen.

Die Kartoffelernte in Deutschland wird wegen der Dürre heuer zwischen 1,7 und 3,2 Millionen Tonnen geringer ausfallen als im Vorjahr. „Wir erwarten eine der kleinsten Kartoffelernten, die wir jemals hatten“, so Martin Umhau, Landwirt und Aufsichtsratmitglied der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Die Preise für die Konsumenten würden daher um bis zu 30 Prozent steigen.

Ist also auch in Österreich mit einer deutlichen Anhebung der Kartoffelpreise zu rechnen? Der Obmann der Interessensgemeinschaft der Erdäpfelbauern, Franz Wanzenböck, geht ebenfalls von steigenden Preisen aus, wenn auch nicht von 30 Prozent. „Wir haben heuer wie im vergangenen Jahr nur eine kleine Ernte. Wenn in Österreich der Preis deutlich niedriger ist als in Deutschland, werden die Exporte steigen.“

Schwankende Erträge

Da die Kartoffelernte noch nicht abgeschlossen ist, lässt sich die Erntemenge noch nicht genau bestimmen. Liane Bauer, Kartoffelbäurin aus dem Weinviertel, berichtet von „regional schwankenden Erträgen“.

Ob es Bauern gelingt, die erwünschten Preiserhöhungen auch so umzusetzen, ist allerdings nicht ausgemacht. Ein beträchtlicher Teil der Groß-Einkäufer hat mit den Bauern langfristige Verträge abgeschlossen.

Betroffen von der möglichen Preissteigerung sind vor allem Speise- und nicht so sehr Industriekartoffeln, die vor allem für die Stärkeproduktion verwendet werden. Stärke wird sowohl für Nahrungsmittel als auch für Verpackungsmaterial verwendet. Etwa 47 Prozent der Kartoffelanbaufläche in Österreich entfallen auf Speisekartoffeln, 17 Prozent auf Speiseindustriekartoffeln, 31 Prozent auf Stärkeindustriekartoffeln und auf fünf Prozent werden Frühkartoffeln angebaut.

Andreas Anzenberger

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