Bauern profitieren nicht von höheren Preisen

Bauern profitieren nicht von höheren Preisen
Die nach wie vor niedrigen Erzeugerpreise für Milch sorgen für massiven Ärger. Der Preisdruck auf die Milchbauern steigt

Der Direktor der Vereinigung Österreichischer Molkereien, Helmut Petschar, verwies auf „Kostensteigerungen bei Vorleistungen im Bereich Verpackung, sowie Zucker und Frucht.“ Gleichzeitig würden steigende Notierungen vor allem bei Käse und Milchprodukten „europaweit zu festeren Preisen führen“. Petschar verwies auf besondere Qualitätsvorgaben in Österreich wie etwa für gentechnikfreie Milchprodukte.

Als Gründe für das Steigen der Weltmarktpreise werden Brände und Dürre in Australien und Neuseeland genannt. Neuseeland ist der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten.

Steigende Preise für die Konsumenten die nicht zu einer Anhebung der Erzeugerpreise für die Milchbauern führen, sind immer wieder Anlass zu massivem Ärger bei den Bauern. Bereits im Vorjahr haben Kostensteigerungen bei der Milchproduktion die Gewinne der Molkereien auf unter ein Prozent des Umsatzes schrumpfen lassen. Dazu kommt die Unsicherheit, wie es nach dem Brexit weitergeht.

Ausstieg

Die meisten Molkereien sind Genossenschaften und gehören somit den Milchbauern. Kürlich hat der deutsche Milchverarbeiter Meggle seine Anteile an der Salzburg Milch in Höhe von 42 Prozent an die Milchbauern-Genossenschaft verkauft. Zum Verkaufspreis gibt es keine Angaben. Die Genossenschaft hatte ein Vorkaufsrecht.

Meggle war 1999 bei der drittgrößten Molkerei Österreichs eingestiegen. Damals gab es Befürchtungen, es könne zu einem Ausverkauf der heimischen Molkereien kommen. Als Gründe für den nunmehrigen Ausstieg des deutschen Konzerns wurden „strategische Überlegungen“ genannt.

Lesen Sie am Sonntag, warum viele Bauern ihre Betriebe schließen.

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