Video-Banking soll Tausende Kunden bringen

Video-Banking soll Tausende Kunden bringen
Mehr Effizienz ist bei der Bank Austria an allen Fronten die Devise.

Die Bank Austria sperrt ein Viertel ihrer 270 Filialen zu und setzt auf Video-Banking. „Damit können wir in ganz Österreich präsent sein. Unsere Filialen sind ja vor allem in Ostösterreich“, sagt Bank- Austria-Vorstand Helmut Bernkopf im Gespräch mit dem KURIER. Einige Tausend Neukunden will er mit dem Video-Banking bis Jahresende dazugewinnen.

Video-Banking soll Tausende Kunden bringen
Filiale, Logo
Nach einer achtmonatigen Testphase wird das Video-Banking jetzt allen Kunden angeboten. Man braucht dazu nur einen PC, über den man mittels des gesicherten Datensystems „Citrix go to meeting“ mit einem Berater der Bank Austria verbunden wird. Dazu bekommt der Kunde eine Verfügungsnummer und ein vereinbartes Losungswort. Das gesamte Beratungsgespräch wird aufgezeichnet und zumindest sieben Jahre gespeichert. „Alle Bankgeschäfte können über Video undonline abgewickelt werden – mit zwei Ausnahmen: Hypothekarkredite und die Eröffnung von Spar- und Girokonten können nur persönlich in der Filiale abgeschlossen werden“, erklärt Bernkopf. Für das Video-Banking fallen zusätzlich zum Kontopaket der Bank Austria keine Kosten an. Insgesamt 30 Berater arbeiten derzeit per Video, 80 sollen es bald sein. Per Video sind sie von 8 bis 20 Uhr erreichbar.

Merger Prag-Bratislava

Mehr Effizienz ist auch im Osteuropa-Netz, dessen 14 Länder im Unicredit-Konzern die Bank Austria managt, Devise. Die Banken in Tschechien und der Slowakei (je 7 Prozent Marktanteil) werden per 1. Dezember fusioniert. Die Zentrale wird in Prag sein, die slowakische Bank wird zu einer Tochter, sagte Osteuropa-Chef Gianni Franco Papa bei einem Gespräch, zu dem Bank Austria Journalisten nach Prag geladen hatte. Wie viel Geld und Personal man damit spart, wollte er nicht sagen.

Von Problemen in anderen Märkten sieht sich die Bank kaum betroffen. In Ungarn habe man umgerechnet 500 Mio. Euro Frankenkredite vergeben, die eine Konvertierung treffen könnte. In Slowenien befürchtet man keine Folgen durch einen Risiken-Check der Notenbank: Die Unicredit-Bank sei dort Richtschnur für drei marode Banken. Und generell seien bei der Bank Austria die Rückflüsse aus Problemkrediten und verwerteten Sicherheiten höher als die Rückstellungen, betonten Papa und Risikovorstand Jürgen Kullnigg.

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