"Bananenstreit" endgültig beendet
Der ein Jahrzehnt andauernde Streit um europäische Zölle auf Bananen aus Südamerika ist nach Angaben der WTO beigelegt. Beide Seiten hätten am Donnerstag ein entsprechendes Übereinkommen unterzeichnet, teilte die Welthandelsorganisation (WTO) in Genf mit. Demnach fallen die Zölle für die Einfuhr südamerikanischer Bananen nach Europa von derzeit 136 Euro je Tonne auf 114 Euro im Jahr 2017. "Das ist ein historischer Moment", wurde WTO-Generaldirektor Pascal Lamy zitiert.
"Das ist ein historischer Moment"
Seit Anfang der 1990er Jahre hatten südamerikanische Länder gegen die EU-Bestimmungen zu Bananenimporten gekämpft, die nach ihrer Ansicht die Einfuhr der Früchte aus Afrika oder der Karibik bevorzugten. Nachdem die WTO im Sinne der lateinamerikanischen Exporteure entschieden hatte, dauerte es mehrere Jahre, bis sich 2009 beide Seiten unter Beteiligung der USA grundsätzlich einigten. Das Abkommen tritt nun in Kraft.
Kolonien
Für beteiligte Länder wie Costa Rica, Kolumbien oder Ecuador ist der Bananenexport ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die EU hatte den Staaten Afrikas, der Karibik und der Pazifik-Region (AKP-Staaten) lange Zeit bessere Konditionen für den Verkauf von Bananen auf dem Europäischen Markt als den lateinamerikanischen Ländern eingeräumt.
Das hatte historische Gründe: Unter den AKP-Staaten sind zahlreiche ehemalige europäische Kolonien, die anders als die meisten lateinamerikanischen Länder erst im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit erlangten.
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